Städtepartnerschaften sind nicht überflüssigBürgermeister unterzeichnen Partnerschaftsurkunden
Bückeburg (mm-08.05.16). Am Samstagvormittag hatte die Stadt Bückeburg anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Sablé-sur-Sarthe – Bückeburg zu einem Empfang in den Neuen Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Bürgermeister Reiner Brombach und Claude Perrinelle, der stellvertretende Bürgermeister von Sablé-sur-Sarthe, unterzeichneten Partnerschaftsurkunden und erneuerten damit feierlich die Partnerschaft zwischen den beiden Städten.
Durch Austausche zwischen den Einwohnern, Vereinen und Schulen sollen die ständigen Beziehungen zwischen den Städten von beiden Seiten gepflegt und gefördert werden. „Der europäische Gedanke der Völkerverständigung soll durch die Städtepartnerschaft weitergetragen werden“, heißt es in den beiden Urkunden.
Ehrenurkunden haben zum Ende des Festaktes Brigitte Boutruche, Vorsitzende des Jumelage-Comité, Martine Féau, Elke Becker, Heinz Oertel, Siegfried Klein, Ingrid Deventer, Marie-Claude und Ekkehard Thomas sowie Monika und Hans-Dieter Wehking erhalten. „Sie haben sich über Jahrzehnte für den Partnerschaftsgedanken eingesetzt und sich so um Städtepartnerschaft der Städte Sablé-sur-Sarthe und Bückeburg verdient gemacht“, hieß es in Brombachs Laudatio.
Reiner Brombach hat an den 28. Mai 1966 erinnert, als die Bürgermeister Joel Le Theule aus Sablé-sur-Sarthe und Bruno Behlau aus Bückeburg die Partnerschaftsurkunde zwischen den beiden Städten unterzeichneten. „Sie und die Bürger beider Städte betraten damit unbekanntes Neuland, das 21 Jahre nach dem verheerenden 2. Weltkrieg durchaus ein Wagnis beinhaltete“, so der Bürgermeister.
In den vergangenen 50 Jahren sei es gelungen, den Gedanken der Partnerschaft und Freundschaft über die offizielle Politiker- und Verwaltungsebene auf die Bürgerschaft und die Vereine auszudehnen. Brombach erinnerte an Bürgermeister und Stadtdirektoren, die mit ihrer Überzeugungskraft zum Gelingen der Jumelage beigetragen haben: Joel le Theule, Francois Fillon, Pierre Touchard und Marc Jolaud in Sablé-sur-Sarthe sowie Bruno Behlau, Hubert Vergau, Helmut Preul, Alfons Echterhoff, Ewald Waltemathe, Edeltraut Müller, Ernst Heusinger, Dietrich von Löbbecke, Ernst Möller und Reiner Brombach.
Weitere „wesentliche Motoren“ der Partnerschaft seien die Familien Jean und Edouard Pinon, Brigitte Boutruche und Familie Olivier aus Sablé-sur-Sarthe sowie Ernie Becker, Rudi Früchel, Willy Büthe, Friedrich-Wilhelm Spieß, Heinz Oertel und nicht zuletzt Wolfhard Müller gewesen.
Heute bestehe eine starke Verbindung zwischen den Vereinen und Institutionen der beiden Städte. Wichtig seien die Beziehungen zwischen den Schulen. „Das Kennenlernen bereits in der Jugend fördert das Verstehen des jeweils anderen und verhindert, dass aus Missverständnissen Konflikte entstehen“, betonte Brombach. Am Beispiel der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise werde deutlich, dass das geeinte Europa längst noch nicht eine sichere und unveränderbare Basis besitzt. „Städtepartnerschaften haben über den heutigen Tag hinaus einen Sinn und sind damit nicht überflüssig geworden“, so Brombach.
Brombach bedauerte, dass kein Bürgermeister und keine Ratsvertreter aus der niederländischen Partnerstadt Zuidplas nach Bückeburg gekommen sind. Er habe sich über den Besuch der engagiert arbeitenden Mitglieder des Partnerschaftsausschusses gefreut; Städte würden aber nun mal von Bürgermeistern und Räten repräsentiert.
„Nach Zeiten des Missverständnisses und Hasses, die in zwei Weltkriegen mündeten, hat es Ende der 1950er Jahre erste Schritte einer Annäherung durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer gegeben – zwei überzeugte Anhänger einer gemeinsamen Idee“, blickte Claude Perrinelle auf die Anfänge der Städtepartnerschaften zurück. Während der Krisen in Europa habe man gemeinsame deutsch-französische Antworten gefunden, die zur Stabilität Europas beigetragen hätten. Der stellvertretende Bürgermeister lud die Bückeburger für 2017 nach Sablé-sur-Sarthe ein.
Foto 1: Claude Perrinelle (l.) und Reiner Brombach unterzeichnen die Partnerschaftsurkunden.
Foto 2: Sie werden für ihren Einsatz um die Städtepartnerschaft geehrt.
Foto 3: Gemeinsames Lied der Jugendlichen
Foto 4: Haben Geschenke zum Jubiläum ausgetauscht: Reiner Brombach (l.) und Claude Perrinelle
Foto 5: Präsentkorb für die Delegation aus Zuidplas mit Dini Bormann und Aad Stuivenberg
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