Pay-TV Sender Sky wird verkauft

Anfang der Woche stimmte die Regierung Großbritanniens der umstrittenen Komplettübernahme unter bestimmten Auflagen zu – nun können James Murdoch und 21st Century Fox den Anteil am Pay TV-Anbieter Sky von 39 Prozent auf 100 Prozent aufstocken. Hatte die britische Politik zu Beginn des Plans von Murdoch noch dahingehend Bedenken, die mediale Meinungsvielfalt könnte auf der Insel gefährdet werden, sei man nach monatelangen Verhandlungen zu dem Ergebnis gekommen, durch etwaige Auflagen der Übernahme von Sky doch zustimmen zu können. Dem Murdoch-Imperium gehören unter anderem diverse Zeitungen, Zeitschriften und auch Sky News, ein Nachrichtensender, der durchaus eine nicht zu unterschätzende Meinungsmacht hat. Letzterer soll, so eine Auflage, an ein anderes Unternehmen – beispielsweise an Disney – verkauft werden.

Wird 21st Century Fox nun Sky zu 100 Prozent übernehmen?

Dem Murdoch-Imperium, dem diverse Zeitschriften und Zeitungen und mit Sky News sogar ein eigener Nachrichtenkanal gehören, kämpft seit dem Abhörskandal im Jahr 2011 um den guten Ruf. Über mehrere Jahre hörten Murdochs Journalisten von der Wochenzeitung „News of the World“, die nach dem Skandal eingestellt wurde, Handygespräche von Prominenten und Verbrechensopfern ab und bestachen mitunter auch Polizisten, um am Ende noch mehr Informationen zu bekommen. Der Skandal kratzte zwar am Image des Imperiums, spielte aber keine wesentliche Rolle bezugnehmend auf den Erfolg – heute gehören dem Imperium mit „The Sun“, einem britischen Boulevardblatt, der „Times“ und auch der gleichnamigen Sonntagszeitung die auflagenstärksten Zeitungen Großbritanniens. Somit war es auch keine große Überraschung, dass es viele Kritiker gab (und noch gibt), die gegen die Übernahme von Sky sind. Doch nach einer mehr als einjährigen Hängepartie hat man von Seiten der britischen Regierung aber doch noch grünes Licht bekommen. Fakt ist, dass 21st Century Fox den Pay TV-Anbieter Sky nun zur Gänze übernehmen darf – jedoch nur dann, wenn Sky News an ein anderes Unternehmen, etwa an Disney, verkauft wird.

Comcast-Angebot ist weitaus höher!

Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sky zu 100 Prozent von 21st Century Fox übernommen wird? Folgt man den diversen Prognosen der Experten, so wird es dem Murdoch-Imperium nicht gelingen, den Anteil auf 100 Prozent aufzustocken. Dies deshalb, weil auch Disney einen Teil des Pay TV-Anbieters übernehmen will. Aber auch Comcast, die NBC-Mutter, ist an Sky interessiert und bot zudem auch eine weitaus höhere Summe als 21st Century Fox. Eine Übernahme durch Comcast würde die britische Regierung ebenfalls dulden – auch hier gab es bereits grünes Licht von Seiten der britischen Politik. Dass Comcast Interesse am Pay TV-Anbieter hat, ist kein Geheimnis. Schon im Februar kündigte man ein Angebot für Sky an – im April folgte dann der erste Betrag: 31 Milliarden US Dollar. Das waren, verglichen mit dem Angebot von Seiten des Murdoch-Imperiums, um 16 Prozent mehr. Fakt ist: Will Murdoch die Anteile also aufstocken, so muss er wesentlich tiefer als geplant in die Tasche greifen – und mitunter wird sogar dadurch noch ein richtiger Übernahmekampf entfacht. Brian Roberts, der Chef von Comcast, sprach bereits über die Möglichkeit, ein Übernahmeangebot für 21st Century Fox präsentieren zu wollen – somit würde man automatisch wieder dem Disney-Konzern Konkurrenz machen. Noch ist aber unklar, ob eine Übernahme – von welchem Konzern auch immer – Auswirkungen auf das Angebot oder die Abo-Preise von Sky hätte. All jene, die derzeit das Angebot des Pay TV-Anbieters nutzen, sollten die aktuellen Geschehnisse und Verhandlungen daher ganz genau verfolgen. Wer Sky kündigen will, kann dies nach Ablauf der Vertragsdauer (dreimonatige Kündigungsfrist) oder im Zuge einer außerordentlichen Kündigung bei Vertragsänderung durch den Anbieter (vierwöchige Kündigungsfrist).

 

Bilder:

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