Neue ASB-Helfer für Psychosoziale Notfallversorgung

Bückeburg (mm-21.01.19). Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) gliedert sich in zwei große Bereiche. Zum einen in den Bereich der Betreuung von Überlebenden, Zeugen, Angehörige, Hinterbliebene oder Vermissende und zum anderen in den großen Bereich der Betreuung von Einsatzkräften. Beide Gruppen erfordern eine gesonderte Ausbildung.

Gleich zu Beginn des Jahres waren vier Samariter der PSNV aus Bückeburg bei einer Fortbildung des ASB-Bundesverbandes in Köln. Thema war „Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen“ (SbE) Baustein I, bei dem es unter anderem darum ging, wie man Mitarbeiter und Kollegen in belastenden Situationen unterstützen kann, wie man sich selbst vor übermäßiger Belastung schützt und welche Möglichkeiten es gibt, psychischen Traumatisierungen vorzubeugen.

Diese und weitere Fragen wurden in dieser dreitägigen Fortbildung bearbeitet. Hierbei stand die Vorstellung eines erprobten Konzeptes zur Betreuung von Einsatzkräften nach belastenden Ereignissen durch Kollegen von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei im Vordergrund. Aufbauend auf den Grundbegriffen der Psychotraumatologie, wurde theoretisches Fachwissen vermittelt und konkrete Handlungsmöglichkeiten vorgestellt und eingeübt.

Der Dozent Peter Zehentner (Leiter des ASB-Kriseninterventionsteams München) überzeugte mit seiner lockeren Art und seinem immensen Fachwissen und behandelte unter anderem Themen wie einsatzspezifische Belastungen, Anzeichen für stressbedingte Überlastung, Maßnahmen zur Prävention von psychischer Traumatisierung, Kommunikation in Krisensituationen, aber auch Grenzen der Hilfe durch die Kollegen.

Wilfried und Edeltraud Qualisch, Petra Stenske und Ursula Hartmann von der SEG aus Bückeburg dürfen nach erfolgreich absolviertem Lehrgang als sogenannte Peer (kollegialen Krisenberater) zur Betreuung von Einsatzkräften eingesetzt werden. Im Juli werden die vier PSNV-Kräfte den Aufbaulehrgang (SbE – Baustein II) in Köln beim Bundesverband besuchen.

Der Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Hannover-Land/Schaumburg (ASB) verfügt derzeit über elf ausgebildete Helfer in der Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen. Die Samariter der PSNV hatten im letzten Jahr drei große Einsätze, unter anderem beim Mord vor einer Grundschule in Barsinghausen.

Gleich zu Jahresbeginn zeigte sich beim Zugunglück mit Personenschaden am Kirchdorfer Bahnhof in Barsinghausen, wie wichtig die PSNV-Kräfte mit ihrem Engagement für die betroffenen Augenzeugen und Einsatzkräfte des Zugunfalls im Rahmen der Krisenintervention sind. Getreu ihrem Motto „Wir helfen hier und jetzt“ waren Sie schnell und mit den richtigen Mitteln vor Ort und konnten bei der Verarbeitung der Geschehnisse unterstützen. Foto: pr

Foto: Auch den Helfern muss manchmal geholfen werden.

 

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