„Man kann nicht überall Kreisel bauen“
Gemeinderat stimmt für Querungshilfe

Helpsen (mm-30.10.19). Wegen des großen Interesses der Einwohner wurde die Sitzung des Gemeinderates Helpsen kurzfristig in den Sitzungssaal der Samtgemeinde Nienstädt verlegt. Im Mittelpunkt stand der Tagesordnungspunkt „Radweg K 18, Gestaltung Kreuzung Südhorsten“.

Während der Einwohnerfragestunde wurden von den Besuchern große Bedenken wegen der Sicherheit der Kinder geäußert, wenn diese an der Straße entlang bis zur Haltezone der Busse gehen müssen. Zudem sei die Geschwindigkeit der Autofahrer sehr hoch, in der Spitze sollen 159 km/h gefahren worden sein.

Bürgermeister Manfred Kesselring erinnert daran, dass das Planungsbüro Sicherheitsaspekte selbstverständlich berücksichtigt habe. Zudem sei das Problem schon lange diskutiert worden. Der Gemeinderat habe Aussagen von Fachleuten während einer Bürgerversammlung eingeholt und würde die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ernst nehmen.

„Verkehrlich ungeeignet und nicht förderfähig“, zitierte Kesselring einmal mehr die klare Aussage der zuständigen Behörden. Die Straßenbauverwaltung hat dafür eine Querungshilfe in der Fahrbahnmitte mit einer Verschwenkung der Fahrbahn ins Spiel gebracht. Der Rat konnte sich für eine Ausbaubreite von drei Metern oder vier Metern entscheiden.

Alexander Müller (SPD) ist davon überzeugt, dass Querungshilfe und Verschwenkung für eine Reduzierung der Geschwindigkeit sorgen werden. Die Fahrzeuge dürften und könnten, so Müller, einen haltenden Bus nicht überholen, so dass die Kinder sicher einsteigen und aussteigen könnten“.

„Es sind Ansprüche mit einer Kreisellösung geweckt worden, die völlig unrealistisch sind – finanzpolitisch geht das nicht“, meinte Friedrich Deventer mit Hinweis auf den Nachtragshaushalt. Zudem gäbe es andere kritische Stellen in der Samtgemeinde.

„Es gibt auch keine Unfälle, und wenn man an so einer Straße wohnt, müssen die Eltern sich kümmern, solange es verantwortungslose Menschen gibt, die so rasen – man kann nicht überall Kreisel bauen, die Autofahrer sind schuld“, so Deventer.

Kerstin Reichau betonte für ihre SPD-Fraktion, „dass die Gemeinde sich einen Kreisel nur leisten kann, wenn er förderfähig ist – und dies sei von den Behörden verneint worden. Daher stimme die SPD für eine Querungshilfe mit einer Ausbaubreite von drei Metern. Die vorhandenen Buswartehäuschen müssten nicht versetzt werden, der Abstand zur Fahrbahn werde sich nicht ändern.

„Kein einziges der hier vorliegenden Probleme wird mit einer Querungshilfe gelöst“, begründete Martina Lohmann (CDU) ihre grundsätzliche Ablehnung einer Querungshilfe. Die Wegesicherheit, insbesondere die Schulwegsicherheit, nehme ab. Bis jetzt würden die Kinder und andere Personen, die den Bus nehmen, durch die Busbucht zwei Meter von der Fahrbahn getrennt. Zukünftig, so Lohmann, würden die Personen direkt an der Fahrbahn stehen.

Zudem, so Lohmann weiter, liege die Querungshilfe 35 Meter von der Kreuzung entfernt. Personen müssten einen Umweg machen; „und der Weg wird üblicherweise abgekürzt.“ Der Landkreis habe auch bestätigt, dass die Querungshilfe nicht der Geschwindigkeitsreduzierung diene, sondern lediglich das Überqueren der Straße erleichtern soll.

„Eine Querungshilfe ist eine Rettungsinsel für Fußgänger, damit die Autofahrer weiter brettern können“, lehnte Hinrich Gottschalk (CDU) eine Mittelinsel ebenfalls ab. „Ich bin für eine Querungshilfe und glaube an eine begrenzte Wirkung“, so Deventer. Mit 6:3 Stimmen sprach sich der Gemeinderat für den Bau einer Querungshilfe mit einer Ausbaubreite von drei Meter aus. Foto/Archiv: mm

Foto 1: Martina Lohmann

Foto 2: Manfred Kesselring

Foto 3: Kerstin Reichau

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