Landkreis wird Verfahren einleiten
„Bauerngut-Mitarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz“

Bückeburg (mm-12.05.21). Während der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses berichtete Björn Sassenberg, Fachgebietsleiter Planen und Bauen bei der Stadt, über den Sachstand zu den Planungen der Firma Bauerngut, ein Hochregallager zu bauen. Er zeigte zur Visualisierung Fotos aus verschiedenen Perspektiven.

Nach den Worten von Björn Sassenberg zeigte sich beim Blick aus Norden, vom Tierheim und von der Rintelner Straße/Steinberger Straße aus, „dass das Gebäude nach unten verschwindet und durch die Bäume verdeckt wird.“ Vom höchsten Punkt aus in Kleinenbremen sei die Kuppe des Mausoleums zu erkennen. Inzwischen liegen auch ein Verkehrsgutachten und ein Bodengutachten vor.

Sowohl die Grünen als auch die Kritiker um den Ehrenratsherrn Jürgen Hockemeier vom Arbeitskreis Landschaftsschutz, die den Bau ablehnen, hatten Befürchtungen geäußert, dass sich der Grundwasserspiegel der Hofwiesenteiche absenken könnte. „Die Ingenieure sehen keine Auswirkungen“, erläuterte Sassenberg.

Die Fahrbahn der Straße „Hasengarten“ soll auf der Westseite um 2,60 Meter ausgeweitet werden, so dass in der Fahrspur Richtung Süden ein 5,50 Meter breiter Bereich zum Linksabbiegen entsteht. Die Spur Richtung Norden sowie der Geh- und Radweg auf der östlichen Seite bleiben laut Sassenberg unverändert.

Auf eine Nachfrage des Ratsherrn Andreas Paul Schöniger wies Bürgermeister Reiner Brombach darauf hin, dass die Auswertung der Eingaben der Bürger in einer öffentlichen Sitzung vor der Sommerpause diskutiert werden wird. Das Dialogverfahren laufe bereits, jeder könne Einwände machen, die im Bauausschuss, Verwaltungsausschuss und im Rat beraten werden.

Sassenberg berichtete, dass die Stadt Bückeburg beim Landkreis einen Antrag auf eine Aufhebung einer Teilfläche des Landschaftsschutzgebietes gestellt habe. Das Thema wird am 28. Juni im Umweltausschuss des Landkreises und anschließend am 6. Juli im Kreisausschuss behandelt. Es wird erwartet, dass ein Verfahren eingeleitet wird mit dem Ziel, die Träger öffentlicher Belange – die Behörden – und die Öffentlichkeit zu beteiligen.

Dieter Everding (SPD) vermisst bei einigen Ratsmitgliedern und Lesebriefschreiben ein Nachdenken über die Situation der Beschäftigten bei Bauerngut, falls das Unternehmen die Stadt nach einer Ablehnung der Baupläne verlassen wird. „Ein Großteil der mehr als 800 Arbeitnehmer ist hier heimisch geworden, hat sich eine Existenz mit Eigenheim aufgebaut, diese Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz!“

Dafür werde bei den Grünen von störenden Blinklichtern auf dem Dach des Hochregallagers gesprochen, obwohl diese bei jedem Windrad zu sehen sind, da aber offensichtlich nicht stören. Bei einem Weggang von Bauerngut würden, so Everding, auch die heimischen Handwerksbetriebe, Industrie, die Landwirtschaft und auch die Stadtwerke Verluste erleiden.

Der SPD-Ratsherr bezweifelt, dass die Stadt noch alle freiwilligen Leistungen für Sport, Kultur usw. in Höhe von zurzeit etwa 600.000 Euro aufbringen kann, wenn einer der fünf größten Gewerbesteuerzahler die Stadt verlässt. „Das ist kein Bange machen, das ist reine Realität, aber die anderen Gruppen können dann ja die Grundsteuer und Gewerbesteuer für die Bürger anheben“, so Everding. Die SPD habe auch lange Vor- und Nachteile für die Stadt diskutiert und sich dann aber für Bauerngut entschieden.

Als Everding etwas zu oder über den Ehrenratsherrn Jürgen Hockemeier sagen wollte, wurde er von Cornelia Laasch (Bündnis 90/Die Grünen) mit Hinweis auf die Tagesordnung unterbrochen. „Bitte, wenn Sie Angst haben“, beendete Everding seine Äußerungen.

 

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