„Hospizliche Begleitung ist Ehrensache!“

Landkreis (mm-30.03.20). Von Beginn einer Schwangerschaft an ist die Begleitung von Mutter und Kind völlig normal. Doch liegt es in der Natur des Menschen, seine mit der Geburt unvermeidlich gewordene Endlichkeit zu verdrängen. Dabei ist die Thematik Sterben und Tod ein Teil des Lebens und sollte somit den ihm zustehenden Stellenwert bekommen.

Besonders in der letzten Lebensphase haben schwerkranke und sterbende Menschen ein Recht auf den Erhalt der größtmöglichen Selbstbestimmung sowie ein würdevolles Sterben. Hier bieten die hauptamtliche Koordinatorin, Karin Schulz und 25 engagierte ehrenamtlich Hospizmitarbeitende des Ambulanten Hospizdienstes OPAL für Bückeburg, Stadthagen, Lindhorst und Umgebung, auf Wunsch Beratung, Unterstützung und Begleitung an.

Karin Schulz ermittelt in einem Erstgespräch den Bedarf. Dies ist zu Hause, im Pflegeheim, im Krankenhaus oder der Palliativstation möglich. Ebenso wichtig in einer Begleitung sind Verwandte und Freunde, die durch die neu entstandene Situation mitunter verunsichert oder verständlicherweise überfordert sind. Hier wird auf Wunsch eine entlastende Hilfestellung angeboten. Schulz steht während der gesamten Begleitungszeit den Betroffenen, ihren Familien sowie den ehrenamtlich Hospizmitarbeitenden als Unterstützung zu Verfügung.

Häufig wird die Frage nach dem „richtigen“ Beginn einer Begleitung gestellt. Darauf gibt es jedoch keine pauschale Antwort. Es gibt Begleitungen, die nur ein paar Tage dauern. Doch auch Begleitungen über einen Zeitraum von mehreren Monaten sind möglich. „Nach unseren Erfahrungen ist eine frühzeitig begonnene Begleitung für die Betroffenen und ihren Familien ebenso bereichernd wie für die ehrenamtlich Hospizmitarbeitenden“, so Schulz gegenüber Bückeburg-Lokal.

„Sagen Sie meiner Mutter bloß nicht, dass Sie vom Hospizdienst kommen!“ Landläufig kursiert die Meinung, wenn der Hospizdienst zu Besuch kommt, kommt der Tod gleich mit! Sterbeprozesse und Krankheitsverläufe können jedoch sehr langwierig sein. „Wir kommen ins Haus, wenn ein Mensch – oder seine Angehörigen – Gesprächsbedarf haben und Hilfestellung benötigen“, erläutert Schulz.

Nach den Worten von Karin Schulz bekommen sie und ihre Mitstreiter oft zu hören, „dass wir von Ihnen nicht bekehrt“ werden wollen. „Nichts liegt uns ferner! Es gibt mit Sicherheit jede Menge Gesprächsthemen. Haben Sie Lust auf einen Spaziergang, einen Zoo- oder Kinobesuch? Gerne unterstützen wir Sie bei der Durchführung. Wir sind für alle Beteiligten offen und unvoreingenommen. Alle Hospizmitarbeitenden unterstehen der Schweigepflicht“, so Schulz weiter.

Die ehrenamtlichen Hospizmitarbeitenden werden in einem qualifizierten Vorbereitungskurs „Sterbebegleitung“ ausgebildet. Ständige Fort- und Weiterbildungen garantieren eine professionelle Begleitung. Die Krankenkassen fördern die Hospizarbeit nur mit einem sehr geringen Anteil.

Für die kontinuierliche Durchführung von Vorbereitungskursen und weiterführenden Schulungen ist der Ambulante Hospizdienst OPAL auf Spenden angewiesen. Man sei mit weiteren in der Hospiz- und Palliativarbeit tätigen Institutionen vernetzt, ebenso mit Haus-und Palliativärzten, Pflegediensten, Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern. Foto: pr

Kontaktdaten:

Ambulanter Hospizdienst OPAL für Bückeburg, Stadthagen, Lindhorst und Umgebung: Frau Karin Schulz, Gartenstraße 26, 31655 Stadthagen; Tel.: 0176 / 1572299-4, Fax: 05721/ 8902397; E-Mail: [email protected].

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=52615

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