Konjunktur läuft gut
Landrat Farr will Langzeitarbeitslosigkeit abbauen

Bückeburg (mm-06.07.18). Zur jüngsten Sitzung des SPD-Ortsvereins Bückeburg hatte Vorsitzender Albert Brüggemann Landrat Jörg Farr als Referenten gewinnen könne. Der Arbeitsmarkt habe sich, so Farr, in den letzten Jahren auch in Schaumburg positiv entwickelt. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Schaumburg lag im Juni bei 6,1 Prozent. „Das darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Zahl der Arbeitssuchenden und die Unterbeschäftigungsquote höher sind. Personen gelten nicht als arbeitslos, wenn sie aktuell an Maßnahmen teilnehmen, aber grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen“, erläuterte Farr.

„Wir brauchen jetzt die arbeitsmarktpolitischen Instrumente und die Finanzierungsmittel – beides muss der Bund gewährleisten – um gerade auch Menschen, die schon längere Zeit nicht gearbeitet haben, zu qualifizieren und wieder in die Arbeitsprozesse einzugliedern“, meinte der Landrat. Er erinnerte an die Jahre 2008 – 2010, als man während der letzten weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise froh gewesen ist, dass es in Deutschland keine Massenentlassungen gegeben hat.

Das sei unter anderem durch Kurzarbeit mit finanzieller Unterstützung des Bundes erreicht worden. „In dieser Zeit haben jedoch Arbeitgeber keine neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt; damals hatten wir allein in Schaumburg 12 Millionen Euro pro Jahr für Eingliederungsmaßnahmen zur Verfügung!“

Diese Mittel könnte man genau jetzt gut gebrauchen, weil alle Firmen händeringend Personal suchen. Leider wurden die Eingliederungsmittel des JobCenters heute auf weniger als die Hälfte gekürzt. Große Hoffnung setzt Jörg Farr auf das vom Bundesarbeitsministerium als Gesetzentwurf veröffentlichte und mit 4 Milliarden Euro bis 2022 dotierte Konzept zur Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse.

Eine Förderung bis zu fünf Jahren mit anfänglichen Lohnkostenzuschüssen von bis zu 100 Prozent sei ein geeignetes Mittel, um Menschen, die schon mehrere Jahre nicht mehr gearbeitet haben, wieder in Beschäftigung zu bringen. „Wenn nicht jetzt, wann dann – in einer Zeit, in der die Auftragsbücher in Handwerk und Industrie gut gefüllt sind und mir die Schaumburger Betriebe auch widerspiegeln, dass sie dringend Personalbedarf haben.“

Als Landkreis stehe man gerade mit der Verbindung von Wirtschaftsförderung und Beschäftigungsförderung in engem Kontakt zur Wirtschaft. „Wenn eine solche Initiative gegen die Langzeitarbeitslosigkeit mit ausreichenden Mitteln ausgestattet ist, dann kann sie Betrieben und Langzeitarbeitslosen helfen“, ist Farr zuversichtlich.

Foto: Albert Brüggemann (l.) und Landrat Jörg Farr

 

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