33 Einsatzkräfte „exakt im Zeitrahmen“
Zug-Übung „Verkehrsunfall“ der Freiwilligen Feuerwehr

Bückeburg (mm-12.05.17). Auf der alten Steinberger Straße sind zwei Pkw kollidiert, davon ist einer in den Graben gefahren und der zweite umgekippt und auf der Seite liegen geblieben. In dem auf der Seite liegenden Fahrzeug wurde der Fahrer eingeklemmt, in dem anderen Pkw saßen zwei Personen, die im Fahrzeug eingeklemmt wurden. Mit dieser Einsatzsituation wurden 33 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg-Stadt und der ELW-Gruppe der Stadtfeuerwehr im Rahmen einer Zug-Übung konfrontiert. Sofort begannen die Einsatzkräfte mit der Absicherung der Einsatzstelle und bereiteten den Einsatz vor. Das bedeutet, dass alle erforderlichen Geräte auf einem sogenannten Ablageplatz bereit gelegt werden, um sie sofort einsatzbereit zu haben. Außerdem mussten die beiden Tanklöschfahrzeuge den Brandschutz sicherstellen.

Noch bevor alle Einsatzkräfte vor Ort waren, änderte sich die Lage dramatisch: Der Beifahrer eines Pkw war in einem lebensbedrohlichen Zustand und musste sofort gerettet werden. Diese Entscheidung des Rettungsdienstes spielten die Übungsorganisatoren Jörn Bielinski und Christian Rust ein, da nur die Kräfte der Feuerwehr an der Übung teilnahmen. „Wir wollten, dass die Einsatzkräfte schwerpunktmäßig mit den Geräten arbeiten. Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst wird zu einem späteren Zeitpunkt nochmal geübt“, erläuterte Bielinski.

Während umgehend die Rettung eingeleitet wurde, übernahmen die nachrückenden Kräfte den Aufbau des Ablageplatzes und begannen mit der weiteren Sicherung des Fahrzeuges. Auch der auf der Seite liegende Pkw wurde durch die Einsatzkräfte gesichert. Hier kam ein spezielles Abstützsystem „Stab-Fast“ zum Einsatz, das ein Umkippen des Fahrzeuges verhindert. Einsatzleiter Frank Schubert ließ die Einsatzstelle in zwei Abschnitte aufteilen. Die Führung erfolgte aus dem Einsatzleitwagen, der auch Kontakt zur Leitstelle hielt. Außerdem kümmerten sich die Kräfte der Stadt-Einsatzleitwagengruppe um Informationen zu den Fahrzeugen. Unterdessen lief die Versorgung der Verletzten und die Vorbereitung der Rettung. Hierzu wurden zunächst Zugangsöffnungen geschaffen, um besser heran zu kommen. Scheiben wurden entfernt sowie an einem Pkw die Fahrertür. Dabei zeigte sich, dass auch ein Kleinwagen gegen die modernen hydraulischen Rettungsgeräte Widerstand leisten kann.

Bei dem umgestürzten Pkw konnte die Fahrertür nicht herausgespreizt werden, sie musste deshalb gesichert werden, damit sie keine Einsatzkräfte verletzen konnte. Anschließend wurden die Holme des Daches abgeschnitten, um das Dach umzuklappen. Nun war ein großer Kräfteeinsatz gefragt, denn der Fahrer wog 160 Kilogramm und musste durch sieben Feuerwehrleute herausgehoben werden. Dabei war nicht nur Kraft, sondern auch Koordination gefragt, um den Patient schonend auf die Trage zu heben.

Am zweiten Pkw musste ebenfalls das Dach abgenommen werden. Bevor jedoch der Fahrer befreit werden konnte, musste der hintere Teil der Blechverkleidung des 3-Türers entfernt werden. Dann konnte auch dieser Fahrer auf eine Schaufeltrage umgelagert werden und achsgerecht aus dem PKW gehoben werden. Dies ist wichtig, da bei einem Pkw-Unfall unklar ist, ob die Wirbelsäule verletzt wurde.

Nach rund 45 Minuten waren alle drei Verletzten aus den Fahrzeugen befreit. „Eine Zeit, die durchaus realistisch ist und exakt im Zeitrahmen liegt“, meinte Jörn Bielinski während der Auswertung der Übung. „Die Aufräumarbeiten nahmen noch einmal die gleiche Zeit wie die Übung in Anspruch“, meinte Christian Rust. Insgesamt waren 33 Einsatzkräfte mit neun Fahrzeugen im Einsatz. Foto: Steffen Titze, Stadtpressewart Feuerwehr Bückeburg

 

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