Wie man eine Wahlkampagne zusammenstellt

Als Teil des Wahlkampfes dient die Wahlkampagne der Werbung von Wählerstimmen. Aus welchen Elementen sie sich zusammensetzt und worauf es bei der Planung einer lokalen Kampagne ankommt, erfahren Sie hier.

Zeitplan

Das Ende einer Wahlkampfperiode läutet die nächste ein. Die Vorbereitungszeit für Kampagnen beginnt in der Politik direkt im Anschluss an die letzte Wahl. Sie dauert bis zum Beginn der Vorwahlkampfzeit, die ein Jahr vor dem neuen Wahltermin anläuft. Diese wiederum wird wenige Monate vor dem eigentlichen Wahltermin von der Schlussphase abgelöst.

Mithilfe eines klar definierten Projekt- und Zeitplans können Kandidaten und Parteien das Maximum aus jeder Phase herausholen. Je näher die Wahlen rücken, umso schwieriger wird es, die Unterstützung von Interessengruppen und die Aufmerksamkeit der Wähler zu gewinnen. Deshalb beginnt man am besten so früh wie möglich damit, seine Wahlkampagne zusammenzustellen.

Strategie und Analysen

Die Strategie definiert alle wesentlichen Aspekte und Parameter einer Wahlkampagne:

  • Welche Zielgruppe(n) adressiert die Kampagne?
  • Welche Inhalte und Botschaften sollen wann vermittelt werden?
  • Welche Kanäle und Formate werden eingesetzt?

Um eine wirksame Strategie zu entwickeln, müssen ein Kandidat und sein Team die politische Ausgangssituation möglichst genau kennen und analysieren.

Strukturanalyse

Im Rahmen der Strukturanalyse wird die politische Ausgangslage in der Wahlgemeinde erfasst. Es ist entscheidend für die Gestaltung der Wahlkampagne, ob man einen Angriffs- oder Verteidigungswahlkampf führt. Ob man von einer Regierungs- oder Oppositionspartei unterstützt wird, macht ebenfalls einen Unterschied. Neben historischen Wahl- und Umfrageergebnisse sollen in der Strukturanalyse demografische Daten, aktuelle Initiativen und das Medien-Umfeld evaluiert werden.

Wählergruppenanalyse

Meinungsforschungsinstitute werden von Parteien und Kandidaten damit beauftragt, die Bekanntheit von Politikern zu evaluieren und aktuelle Meinungen zu erheben. Diese Wähleranalysen können Kritikpunkte und Stärken aufzeigen, die einem Kandidaten zuvor nicht bekannt waren. Darüber hinaus können sie anzeigen, welche Themen und Belange für die Zielgruppen am relevantesten und deshalb strategisch von Bedeutung sind.

Selbst- und Konkurrenzanalyse

Sowohl der Kandidat als auch seine Gegner sollten genau unter die Lupe genommen werden. Die sogenannte SWOT-Analyse eignet sich sehr gut dafür, Profile zu erstellen. Hierbei werden die Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) der Kandidaten dargelegt, die ausschlaggebend sind für die Entwicklung einer effektiven Strategie. Persönliche Qualifikationen und Kompetenzen, charismatische Eigenschaften, Werte, Familienbindung und soziales Engagement bieten wertvolle Ansätze für Branding und Wahlslogans.

Die unterschiedlichen Analysen sollten in einem gemeinsamen Bericht gesammelt und in Korrelation betrachtet werden. Mithilfe von Adobes Onlinetool kann man jederzeit kostenlos damit beginnen, PDFs zusammenzuführen.

Wahlkampagne

Im Konzept der Wahlkampagne wird festgelegt, wie die Strategie vor Ort praktisch umgesetzt werden soll.

Kanäle

Für die Verbreitung lokaler und regionaler Wahlkampagnen spielen besonders Veranstaltungen, Printwerbung, lokale Medien und Social Media eine große Rolle.

Veranstaltungen bieten viele Möglichkeiten, die Wahlkampagne zu verbreiten. Parteien oder Kandidaten können selbst Events organisieren oder auf lokalen Veranstaltungen auftreten. Zum Beispiel, indem man sich als Sponsor engagiert. Damit zeigt man sich gleichzeitig als Unterstützer lokaler Events und bringt seine Wahlbotschaft unter die Leute.

Printwerbung in der Form von Plakaten, Postern und Broschüren spielen noch immer eine große Rolle für Wahlkampagnen. Professionelle Fotos sind dafür ein Muss und beim Design sollte man sich unbedingt an erfahrene Marketer und Grafikdesigner wenden. Denn schlechtes Marketingmaterial kann den Kandidaten fragwürdig und inkompetent wirken lassen.

Lokale Medien haben in der Regel ein Interesse daran, Berichterstattung zum Wahlkampf zu betreiben. Oft treten sie deshalb direkt mit den Kandidaten in Kontakt. Darüber hinaus sind lokale Radios, Zeitungen und gegebenenfalls Fernsehstationen meist die besten Träger für Kommunalwahlwerbungen.

Social-Media-Kanäle mit großer Reichweite, speziell Facebook, Instagram, Twitter und TikTok spielen eine große und weiterhin wachsende Rolle für Wahlkampagnen. Sowohl beim Posten als auch beim Interagieren mit potenziellen Wählern über Social Media sollte man besonderen Wert darauf legen, einen authentischen Eindruck zu machen.

Kampagnen führen im Idealfall einen E-Mail-Newsletter-Verteiler, um geneigte Wähler und Wahlkampfhelfer auf dem Laufenden zu halten. Bei kleinen kommunalen Wahlen kann es Sinn machen, Vertreter vor Ort von Tür zu Tür zu schicken, um die Inhalte vorzustellen und Feedback aufzunehmen.

Inhalte

In vielen Fällen gibt die Partei Inhalte vor. Doch ein Kandidat und seine Mannschaft sollten  bei der Entscheidung, worauf der Fokus gelegt wird, dennoch auf ihre Analysen und ihre Strategien vertrauen. Die “Marke” bzw. das Image eines Kandidaten ist für die Formulierung einer authentischen Wahlbotschaft wesentlich. Je nach Art der Kommunalwahl und Profil des Kandidaten bieten unter anderem die folgenden Brennpunkte an:

  • Persönlichkeit oder persönliche Eigenschaften, zum Beispiel “Der Politiker mit Herz und Verstand” und “Kompetenz und Erfahrung”
  • Parteierfolge oder persönliche Leistungen aus der vorangehenden Amtszeit, zum Beispiel “Leistung verdient Vertrauen” oder “Keine Experimente”
  • Kritik an Regierung und/oder politischem Gegner, zum Beispiel “Weniger Europa hilft keinem”
  • Zukunftsversprechen, zum Beispiel “Für einen starken Sozialstaat” oder “Sicher in die Zukunft”

Wahlslogans sollen so kurz sein, dass man sie leicht im Vorbeifahren auf einem Plakat lesen kann. Der Versuchung, das ganze Parteiprogramm zu repräsentieren, sollte man nicht nachgeben, denn eine Wahlkampagne lebt von der Wiederholung.

Ein Bild kann mehr als tausend Worte ausdrücken. Neben einer einfachen und wiederholten Kommunikation der Themen kann die gekonnte Visualisierung zur Emotionalisierung einer Wahlbotschaft beitragen. Dies trifft allerdings nur zu, wenn diese in Einklang mit dem Branding und dem Kandidatenprofil steht.

 

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=66418

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