Stadtwerke Schaumburg-Lippe:
Preise für Gas und Strom steigen zum 1. Januar um 50 Prozent

Bückeburg (mm-17.11.22). Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe müssen die Preise für Erdgas, Wärme und Strom zum 1. Januar 2023 anpassen. „Die anhaltenden, erheblichen Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten für Gas und Strom und gestiegene Netzentgelte lassen uns keine andere Wahl“, erläuterte Dirk Rabeneck, Geschäftsführer der Stadtwerke, zu Beginn einer Pressekonferenz, an der Aufsichtsratsvorsitzender Oliver Theiß und Axel Wohlgemuth, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, teilgenommen haben.

Der Strompreis war von den Stadtwerken zum 1. Januar 2021 gesenkt worden und konnte zwei Jahre lang konstant gehalten werden. Durch die Absenkung der EEG-Umlage wurden alle Stromkunden entlastet. Ab Januar müssen die Stromkunden der Stadtwerke im Durchschnitt etwa 50 Prozent Mehrkosten – rund 489,00 Euro bei einem Verbrauch von 3.500 kWh – einplanen. Die Arbeitspreise steigen um 11,73 ct/kwh netto. Ein Durchschnittskunde in der Grundversorgung zahlt ab 1. Januar 2023 einen Arbeitspreis von 31,71 Cent/kwh netto bzw. 37,74 Cent/kwh brutto.

Beim Gaspreis erfolgte bereits zum November eine erste Anpassung als Konsequenz der Einführung neuer und gestiegener gesetzlicher Umlagen. Zum 1. Januar steigen die Gas-Arbeitspreise nun auf 10,67 Cent/kwh netto bzw. 11,42 Cent/kwh brutto. Im Vergleich der Preise vom 1. Januar 2022 zum 1. Januar 2023 ergeben sich für den Durchschnittskunden Mehrkosten von 761 Euro jährlich, das entspricht einer Erhöhung von 47 Prozent.

Der Gesetzgeber hat entschieden, vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 die Umsatzsteuer für Gas von 19 Prozent auf 7 Prozent zu senken. Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe haben sich im Interesse der Kunden für das sogenannte „Stichtagsmodell“ entschieden, wonach die komplette Gaslieferung in 2022 zu 7 Prozent Umsatzsteuer abgerechnet wird.

Dann kommt die Energiepreisbremse für Gas und Wärme. Es entfällt der Dezemberabschlag. Da die heimischen Stadtwerke generell nur elf Abschläge im Jahr erheben, wird der tatsächlich erlassene Betrag erst mit der Jahresrechnung feststehen und verrechnet werden. Die zweite Stufe der Energiepreisbremse greift für die Kunden der Stadtwerke Schaumburg-Lippe nicht, weil ihre Gaspreise unter der Grenze von 12 Ct/kwh liegen.

Geschäftsführer Dirk Rabeneck konnte mit Hilfe von Vergleichsportalen aufzeigen, dass die Stadtwerke Schaumburg-Lippe auch mit ihren Preisen für 2023 immer noch einen vorderen Platz im Ranking einnehmen. „Kommunale Stadtwerke können in der Regel faire Preise bieten, es geht ihnen nicht ausschließlich um Gewinne, sondern um Daseinsvorsorge“, betonte Dirk Rabeneck. „Wir sind ein wirtschaftliches Unternehmen, das in den vergangenen Jahren mit den Preiserhöhungen nicht den Gewinn gesteigert, sondern gesetzliche Umlagen und Entwicklungen an den Märkten ausgeglichen hat“, ergänzt Oliver Theiß.

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden zeigt die aktuelle Situation wie sinnvoll die Soziale Marktwirtschaft ist, wenn der Staat mit Hilfen für die Bürger eingreift und es nicht den freien Kräften der Märkte überlassen wird. Theiß appellierte an die Verbraucher, weiter Energie zu sparen. Er sorge sich nicht um den kommenden, sondern um den nächsten Winter.

„Eine Erholung, aber kein Zurückfallen auf die Preise der Vergangenheit“, schaute Rabeneck nach vorn. Er forderte aufgrund der „spürbaren Preiserhöhungen“ die Kunden auf, bei finanziellen Problemen frühzeitig mit den Stadtwerken zu reden, um gemeinsam Lösungen zu suchen.

Foto: Haben die Preise der Stadtwerke Schaumburg-Lippe für Gas, Wärme und Strom zum 1. Januar 2023 bekanntgegeben: Dirk Rabeneck (v.li.), Oliver Theiß und Axel Wohlgemuth

 

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