Sozialarbeit an der Grundschule Im Petzer Feld

Bückeburg (mm-09.11.20). Nun hat es endlich geklappt: Die Grundschule Im Petzer Feld erhält die Zusage vom Land Niedersachsen und damit ab Januar 2021 einen eigenen Schulsozialarbeiter. Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben auch den Alltag der Kinder verändert.

Durch die Ganztagsbetreuung sind viele Schüler/innen bis zum Nachmittag in der Grundschule. Hier lernen sie nun neben Deutsch, Mathe und Sachunterricht, was sie früher im privaten Umfeld erlernt haben: Konflikte lösen, einen Streit gewaltfrei beenden und respektvoll miteinander umgehen.

Das bedeutet, Bildung beschränkt sich heute nicht nur auf die Vermittlung von Wissen in den einzelnen Schulfächern, sondern muss auch die Sozial- und Lernkompetenzen der Schüler/innen stärken. Obwohl dieser Bereich in der Verantwortung der Landesschulbehörde liegt, sah diese bisher an drei der Bückeburger Grundschulen keinen Bedarf für diese pädagogische Arbeit.
Seit 2015 finanziert daher die Stadt Bückeburg eine Sozialarbeiterin aus eigener Tasche, was für die Schulen eine große Entlastung bedeutet. „Aber für unsere Schule reichten die Stunden nicht aus“, so Melanie van de Vorle, Schulleiterin der Grundschule Im Petzer Feld.

Immer wieder sei es vorgekommen, so die Schulleiterin, dass man die Hilfe der Sozialarbeiterin in Konfliktsituationen benötigt habe, sie aber gerade nicht an der Schule war. So sei es meistens nur beim „Feuer löschen“ geblieben. Für Präventionsmaßnahmen, die nachhaltig wirken, sei oft keine Zeit geblieben.

„Für die Lehrerinnen und Lehrer stellte der erhöhte Bedarf an Förderung und Unterstützung eine große psychische Herausforderung dar. Die Zeit, die für die Bewältigung von Krisensituationen durch Elterngespräche, Gespräche mit Beratungsstellen, außerschulischen Fachleuten und Ärzten benötigt wurde, nahm kontinuierlich zu“, berichtet van der Vorle.

Zudem suchten auch immer mehr Eltern wegen privater Probleme Hilfe und Rat bei Schulleiterin und Lehrer/innen. 2017 schrieben die damaligen Elternvertreterinnen Juliane Kintzel und Sandra Schauer im Namen der Eltern, Lehrer und Kinder mit der dringlichen Bitte um pädagogische Unterstützung hilfesuchend an die Landesschulbehörde.

Dem intensiven Gespräch mit dem Vertreter der Landesschulbehörde, der Schulleiterin und den Elternvertreterinnen folgte bald die positive Nachricht. Ab 2018 sollte eine pädagogische Fachkraft die Lehrer/innen an der Grundschule Im Petzer Feld unterstützen.

Allerdings währte die Freude nicht sehr lange, denn die Zusage wurde im Dezember 2017 wieder zurückgezogen. Gemeinsam mit dem SPD Landtagsabgeordneten Karsten Becker, der sich ebenfalls in Hannover für die Grundschule einsetzte, machten die Schulleiterin Melanie van de Vorle und SPD-Ratsfrau Sandra Schauer bei den Verantwortlichen immer wieder deutlich, dass der Bedarf an pädagogischer Unterstützung groß ist und weiter steigt.

Vor den Sommerferien kam dann endlich die ersehnte Nachricht, dass eine Stelle für 2021 ausgeschrieben wird und die Lehrer/innen zukünftig täglich pädagogische Unterstützung vor Ort haben. „Die pädagogische Unterstützung muss auch an den kleinen Grundschulen weiter ausgebaut werden. Darum ist es wichtig, das die Stadt Bückeburg die freiwillig Leistung im Bereich Schulsozialarbeiter auch an den Grundschulen in Meinsen und Evesen weiter fortführt“, so Schauer. Foto: pr

Foto: Melanie van der Vorle (l.) und Sandra Schauer

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