„Sie sind unsere Hoffnungsträger“Freisprechungsfeier Kreishandwerkerschaft
Landkreis (mm-05.02.16). Der stellvertretende Kreishandwerksmeister Erwin Tatge konnte zu Beginn der Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft im Bückeburger Rathaussaal die jungen Handwerksgesellinnen und -gesellen mit ihren Eltern und Ausbildern sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens begrüßen. Von insgesamt 74 Prüflingen haben 65 bestanden und von Kreislehrlingswart Walter Hardekopf und den entsprechenden Obermeistern ihre Gesellenbriefe überreicht bekommen.
„Kein Pferd springt höher als es muss“, unternahm Tatge einen Ausflug in den Reitsport. Aber dennoch seien es immerhin 12 Prozent und damit deutlich mehr als in den Vorjahren gewesen, die die Gesellenprüfung im Winter 2016 nicht bestanden haben. „So schwer sind die doch nicht“, ist Tatge überzeugt. Die meisten Prüflinge würden gern auf ihre Ausbildung zurückblicken und könnten stolz auf das Erreichte sein.
Das Handwerk, so Tatge weiter, sei im Landkreis Schaumburg eine der tragenden Säulen mit über 10.000 Beschäftigten. Der technische Fortschritt erfordere aber eine kontinuierliche Weiterbildung. Gemeinsam mit Doreen Heinze vom Amt für Wirtschaftsförderung beim Landkreis und Walter Hardekopf hat Erwin Tatge den Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung Klimatechnik, Mirco Seelhorst, ausgezeichnet, der seine Prüfung mit sehr gut (praktisch) und gut (theoretisch) bestanden hatte.
„Sie sind Gesellinnen und Gesellen und damit vollwertige Fachkräfte“, gratulierte Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, den Junghandwerkerinnen und Junghandwerkern. Sie hätten, so Ernsting in seinem Grußwort, den Abschluss zur rechten Zeit gemacht; denn das Handwerk gehe sehr optimistisch in das Jahr 2016. „Die Konjunkturaussichten sind positiv, die Auftragsbücher sind voll, das Handwerk rechnet mit einem Wachstum von zwei Prozent“, so Ernsting. Die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, seien daher gut.
Die Fachkräfteproblematik kann nach den Worten von Jans-Paul Ernsting nicht durch die Betriebe und die Handwerksorganisationen allein gelöst werden. Dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Wir brauchen die Unterstützung der Politik und gesamten Öffentlichkeit“, meinte Ernsting. Deutschland brauche nicht nur Akademiker, sondern auch „handfeste Praktiker, die unsere Welt bauen, in Schwung halten und weiter nach vorn bringen.“
Ernsting wies darauf hin, dass sich auch im Landkreis Schaumburg in der Lehrstellenbörse bereits etliche Ausbildungsplätze im Handwerk finden, die auf interessierte Bewerberinnen und Bewerber warten. Gesucht werden unter anderem Anlagenmechaniker, Friseure, Kraftfahrzeugmechatroniker, Metallbauer und Elektroniker. „Sie sind unsere Hoffnungsträger, Sie sind die Zukunft des Handwerks“, machte Jans-Paul Ernsting den jungen Handwerksgesellinnen und -gesellen abschließend Mut.
Foto 1: Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, Feinwerkmechaniker
Foto 2: Mirco Seelhorst (Mitte) wird von Erwin Tatge (v.li.), Doreen Heinze, Jans-Paul Ernsting und Walter Hardekopf ausgezeichnet.
Foto 3: Die Elektroniker
Foto 4: Maurer, Dachdecker und Tischler
Foto 5: Die Kfz-Mechatroniker
Foto 6: Natascha Wendt (Fachverkäuferin Bäckerei) und Viktor Staub (Bäcker) freuen sich über ihren Gesellenbrief.
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