„Schaumburg ist gar nicht schlecht aufgestellt“
Ausblick auf Schaumburg 2030

Bückeburg (mm-17.09.15). Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte in ihrer Reihe „Regionale Wirtschaftsgespräche“ zu einer öffentlichen Veranstaltung in den Rathaussaal eingeladen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Karsten Becker führte in das Thema „Schaumburg 2030 – Für eine zukunftsorientierte Wirtschafts- und Regionalentwicklung“ ein.

FES 17.09.15 01Im Landkreis, so Becker, gebe es zwar einige Baustellen, man sei aber weit vom Szenario anderer Landesteile entfernt. Der Landkreis werde sich weiter erfolgreich um Kooperationspartner bemühen. Außerdem habe Schaumburg nicht nur mit der Herausforderung des demographischen Wandels zu tun. Bereits seit mehr als zehn Jahren vollziehe sich in Schaumburg ein Strukturwandel, der aufgrund von Konzernentscheidungen zu einer Verlagerung von rund 3.000 Industrie-Arbeitsplätzen in andere Teile Europas und der Welt geführt habe.

„Wir haben darauf reagiert und haben heute kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Produkte am Weltmarkt erfolgreich anbieten – wir müssen sie pflegen“, so Becker. Infrastrukturell habe dieser Landkreis, meinte der SPD-Landtagsabgeordnete, alle Chancen und nannte den Mittellandkanal, den Flughafen Hannover, die Bahnverbindung in Ost-West-Richtung und die Autobahn A2.

FES 17.09.15 03„Der demographische Wandel hat mit dem wirtschaftlichen Wandel etwas zu tun, wirtschaftlich starke Regionen sind auch demographisch starke Regionen“, erläuterte Dr. Arno Brandt, Leiter des CIMA-Instituts für Regionalwirtschaft Hannover, der eine Menge Zahlen und Statistiken präsentierte. Zehn Prozent weniger Bevölkerung müssten keine Größe sein, seien aber in Verbindung mit der Altersstruktur eine große Herausforderung.

In Schaumburg, so Dr. Brandt, falle die Zahl der Erwerbstätigen um knapp 10 Prozent und damit stärker als in Niedersachsen, in Bodenwerder allerdings sogar um 50 Prozent. Dr. Brandt sagte einen starken Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte voraus. Es werde Versuche geben, Schaumburger abzuwerben. Bei der Wirtschaftsstruktur sei der Landkreis gar nicht so schlecht aufgestellt. Es seien aber mehr Betriebe erforderlich, die sich für Ingenieure öffnen und in eine berufliche Bildung investieren. Positiv hat der Referent angemerkt, dass es in Schaumburg einen sehr hohen Anteil junger Menschen mit Abitur gibt, aber auch zu viele ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung.

FES 17.09.15 04Karin Beckmann, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, hält es für wichtig, etwas für die Sicherung von qualifizierten Fachkräften in der Region zu tun sowie die Betriebe in ihrer Entwicklung zu unterstützen, beispielsweise durch Kooperationen von Hochschulen. Man müsse auch schauen, wie man von der Nähe zu Hannover verstärkt profitieren kann.

FES 17.09.15 02„Alles nicht so schlimm, viele Dinge werden mit dem demographischen Wandel begründet“, meinte Thorsten Gröger, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Nienburg-Stadthagen. Man sollte, so Gröger, vorsichtig mit dem Begriff Fachkräftemangel umgehen. „Wir haben flächendeckend keinen Fachkräftemangel“, so Gröger. Seit mehreren Jahren gebe es „in unserer Region ein Unterangebot an Ausbildungsplätzen“.

Dieter Ahrens, Dachdeckermeister und GeschäftsführerAhrens Solartechnik/Ahrens Dachtechnik, berichtete, „dass wir vor Ort Auszubildende finden“. Man müsse sich nur „bemühen, junge Leute für unseren Beruf zu begeistern“. Ahrens sieht die Zahlen „nicht so dramatisch“. Schaumburg sei gut aufgestellt. Es gebe bei der Mobilität eine gute Ausgangslage. Für das Handwerk seien die Zufriedenheit der Kunden und der Breitbandausbau wichtig.

Foto 1: Karsten Becker

Foto 2: Dr. Arno Brandt

Foto 3: Karsten Becker und Karin Beckmann

Foto 4: Thorsten Gröger (l.) und Dieter Ahrens

 

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