Rückenschmerzen beeinträchtigen Lebensqualität
Vortrag von Dr. Hermann Moschner

Bad Eilsen (mm-19.04.18). „Rückenschmerzen beeinträchtigen die Beweglichkeit und die Lebensqualität“, begann Dr. Hermann Moschner (Foto) seinen Vortrag über „Rückenschmerzen“ in der Bückeberg-Klinik. Die Klinik an der Wiesenstraße in Bad Eilsen bietet regelmäßig Vorträge für die Patienten, aber auch für interessierte Gäste, an.

Dr. Hermann Moschner, seit 1986 Arzt und Orthopäde, ehemaliger Chefarzt in der Bückeberg-Klinik, hat in seinem langen Berufsleben einige Patienten mit Rückenschmerzen behandelt. Häufigste Ursache für diese Beschwerden ist Verschleiß, bei Jüngeren auch Bewegungsmangel. Moschner machte deutlich, dass sich aber auch mit Bewegung der Verschleiß nicht aufhalten lässt.

Rückenschmerzen gelten nach den Infekten als der zweithäufigste Grund in Deutschland, einen Arzt aufzusuchen. Nach den Worten von Dr. Hermann Moschner unterscheidet man zwei Gruppen, erstens mit neurologischen Ausfällen und zweitens ohne neurologische Ausfälle. Rückenschmerzen sind ein neurologisches Problem, wenn die Nervenwurzeln erkranken. Das ist dann der Fall, wenn der Schmerz aus dem Rücken heraus in das Gesäß oder Bein strahlt und zusätzlich mit Taubheitsgefühl oder Lähmung verbunden sein kann. Das kommt aber laut Moschner relativ selten vor; etwa bei 10 Prozent der Betroffenen.

„Nicht jeder Schmerz hat mit einem Nervendrücken zu tun.“ Überhaupt könnte es viele Ursachen für Rückenbeschwerden geben. Jüngere Menschen hätten Rückenschmerzen, wie einen Hexenschuss, die nach ein paar Tabletten wenige Tage später wieder verschwunden seien. Ein Grund dafür könnten muskuläre Verspannungen sein.

Im zunehmenden Alter käme es zu degenerativen Veränderungen. Die Bandscheiben würden flacher, die Bänder lockerer und es käme zu knöchernen Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule. „Mit einer starken Muskulatur lässt sich vieles ausgleichen“, berichtet der Orthopäde und erläutert, dass die Bandscheiben als Polster oder Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln dienen.

Innerhalb von Sekunden kann laut Moschner ein Bandscheibenvorfall entstehen. Ein sogenanntes „Wirbelgleiten“ übe einen Zug auf die Nervenwurzeln aus. Ein Bandscheibenvorfall habe auch mit Verschleiß zu tun. Betroffen sei überwiegend die Altersgruppe 30 bis 45 Jahre. Nicht immer, weiß Moschner, sei eine Operation erforderlich. Bei den Älteren seien in der Regel Bandscheibenvorfälle nicht der Grund für Rückenschmerzen, sondern strukturelle knöcherne Veränderungen.

Bei Menschen über 60 Jahre sei nach einem MRT „Spinalkanalstenose“ der häufigste Befund, Folge eines normalen Verschleißprozesses. Dabei käme es, so Moschner, zu einer Verengung des Wirbelkanals, mit ausstrahlenden Schmerzen beiderseits in die Beine.

„Patienten lieben alles, wobei sie nichts tun müssen – Massagen, Wärme und Strom sind toll“, schmunzelte Dr. Moschner. Aktivitäten statt absoluter Bettruhe sei die richtige Devise. Auch 20 Minuten Krankengymnastik hält Dr. Hermann Moschner für einen Kraftaufbau nicht für ausreichend. „Ein regelmäßiges Fitnesstraining über eine Stunde ist wichtig“, so der Orthopäde.

Taubheitsgefühl, zunehmende Muskelschwäche, eine Zunahme der Schmerzausstrahlung sowie ein eventuell zusätzliches Auftreten von Inkontinenz seien deutliche Warnsignale, um schnell einen Facharzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. „Vor einer Operation eine Zweitmeinung einholen – es gibt im Rückenbereich keine Operation ohne Risiken“, so die abschließende Empfehlung von Dr. Hermann Moschner.

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=38580

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