„Petrus ist eher katholisch“
Weihnachtssingen – Zusammenkommen in der Gemeinschaft

Bückeburg (mm-24.12.22). Zum dritten Mal nach 2019 und 2021 hat im Jahnstadion am 23. Dezember ein „Weihnachtssingen im Stadion“ stattgefunden, das vom VfL Bückeburg, dem Bürgerbataillon und der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe veranstaltet worden ist. Bei Dauerregen haben Martin Brandt und Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke zahlreiche Besucher begrüßen können. Auf unseren leisen Vorwurf, für das widrige Wetter sei die Landeskirche verantwortlich, konterte der Landesbischof humorvoll, „Petrus sei eher katholisch“.

„Das Zusammenkommen in der Gemeinschaft ist gerade in unsicheren und unübersichtlichen Zeiten wichtig, zumal wir dies in den letzten zwei Jahren nur sehr eingeschränkt tun konnten“, meinte VfL-Präsident und Stadtmajor Martin Brandt. Gerade in der Weihnachtszeit sei der Wunsch nach Geselligkeit besonders ausgeprägt.

Die große Resonanz trotz des widrigen Wetters zeige, so Brandt, dass die Organisatoren mit dieser Veranstaltung den Wunsch vieler Menschen aufgegriffen haben, sich gemeinsam auf die Weihnachtstage einzustimmen und als Gruppe „den wohl größten Chor Bückeburgs für diesen Abend“ zu bilden. Gerade in Zeiten, die von Sorgen, Unsicherheiten und Zukunftsängsten geprägt seien, könnten gewohnte Veranstaltungen und traditionelle Feste den Menschen Halt und Orientierung geben.

„Sie sind Heldinnen und Helden, die ihr Wohnzimmer verlassen haben, um an diesem Weihnachtssingen mitzuwirken, sich mit Musik und Liedern zu erwärmen“, sagte Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke. Keine Angst zu haben, sei eine wichtige Botschaft am Ende des Jahres 2022. „Der Krieg war nie weg aus der Welt, aber er ist näher gekommen. Und die Sorgen auch – die Sorge um den Frieden und um die Freiheit“, so der Landesbischof. „Wir, der Westen, die Demokratie und die Religion sind kein Schönwetterglaube – jetzt sind alle gefragt, ein jeder und eine jede mit ihren Möglichkeiten, dafür einzutreten – für die Würde und den Respekt vor jedem Leben“, so Dr. Manzke.

Das „Weihnachtssingen im Stadion“ wurde musikalisch umrahmt vom etwa 40-köpfigen Posaunenchor der Landeskirche unter der Leitung von Siebelt Meier, der Solistin Katharina Kühn, Sopranistin an der Oper Rostock, und drei Sängerinnen aus der Ukraine, die drei Strophen von „Stille Nacht“ auf Ukrainisch, Englisch und Deutsch sangen. Nikolaus Uli verteilte zum Schluss der Veranstaltung, die von Fackelträgern des Bürgerbataillons mit gestaltet wurde, kleine Präsente an glückliche Kinder.