Oberschüler machen guten Eindruck:
Besuch der SPD-Kreistagsfraktion

DSC_0479Lindhorst (mm-20.02.15). „Es war richtig, dass wir den Schulstandort Lindhorst gestärkt haben“, meinte Eckhard Ilsemann am Schluss eines zweistündigen Gesprächs, das Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion an der Magister-Nothold-Oberschule mit dem Schulleiter Christoph Pukall, Pädagoginnen und einer Sozialarbeiterin geführt hatten. Begleitet wurden sie von Landrat Jörg Farr, der Ersten Kreisrätin Katharina Augath und Ralf Mahnert. Auch Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther beteiligte sich an der Diskussion, wie die Verwaltung die Oberschule unterstützen und die Außendarstellung verbessert werden kann.

Einführend erläuterte Pukall, dass zurzeit 388 Schüler in 18 Klassen die Oberschule besuchen und von 38 Lehrkräften unterrichtet werden. Die Zahl der Anmeldungen sei im Jahre 2012 mit der Einführung der Oberschule um 37 Prozent zurückgegangen. Durch Zugang von Migranten und Rückkehrern vom Gymnasium beträgt die Gesamtschülerzahl jetzt wieder um die 400. Der Schulleiter hält eine Bestandsaufnahme und Neupositionierung der Oberschule für erforderlich. Im Rahmen einer „Zukunftswerkstatt“ soll ein Leitbild („wo wollen wir hin?“) erarbeitet werden.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit sowohl an der Hauptschule als auch an der Realschule sei die Berufsorientierung. An der Realschule beginnt sie in der 8. Klasse mit einem Kompetenzfeststellungsverfahren und einem Interessencheck. In Klasse 9 wird im Fach Deutsch das Bewerbungsschreiben geübt und das Praktikum vorbereitet. In der Klasse 10 sollen die Schüler in die Realisierungsphase kommen. „Maximal fünf schaffen es gemeinsam mit ihren Eltern, alle anderen haben einen individuellen Beratungsbedarf“, so Pukall. Die Lehrkräfte beobachten immer mehr Gleichgültigkeit und Hilflosigkeit bei den Eltern – ein Problem, das keineswegs nur an der Oberschule Lindhorst auftritt. Pukall betonte, vom Landkreis als Schulträger immer unterstützt worden zu sein.

„Dem Landkreis sind alle drei Schulformen, die fünf Gymnasien, die fünf IGS und auch die drei Oberschulen, lieb und teuer“, so Katharina Augath. Sie konstatierte, dass die Pädagogen an der Oberschule es mit dem neuen Konstrukt nicht leicht gehabt hätten, klar zu kommen. Es gebe aber Spielräume und mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung könne man punkten. Das Gespräch sei wichtig gewesen, um die Problemlage zu erfahren. Offensichtlich nehme die Beschulungsfähigkeit immer mehr ab. An der Außendarstellung müsse die Schule arbeiten, die Einschätzung der Öffentlichkeit sei nicht immer sachbezogen.

 

Ralf Mahnert vom Landkreis erzählte von einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Fritz Pape. Während des letzten Arbeitgeberabends hätten die Schülerinnen und Schüler der Oberschule Lindhorst einen überaus positiven Eindruck hinterlassen. Mahnert appellierte an die Grundschule Lindhorst, bei der Beratung ihrer Schüler die Qualität der heimischen Oberschule herauszustellen. „Nicht jedes Kind der Grundschule muss auf ein Gymnasium, auch an der Oberschule können Berufskarrieren starten“, so Mahnert.

Andreas Günther berichtete von Untersuchungen der IHK, wonach die Samtgemeinde Lindhorst „sehr gut aufgestellt“ sei. In der Außendarstellung müsse man dies noch besser vermitteln. Die Samtgemeinde ist Schulträger der Grundschule; die Oberschule, so Günther, könne jederzeit mit seiner Unterstützung rechnen.

Foto: Eckhard Ilsemann (l.) und Cerstin Bayer bedanken sich bei Christoph Pukall für das Gespräch.

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