Neubau Hybridrasenplatz in Evesen
Empfehlung Sportausschuss „mit Bauchschmerzen“

Bückeburg (mm-05.06.20). Mit einer Gegenstimme von Cornelia Laasch (Bündnis 90/Die Grünen) ist der Sport- und Partnerschaftsausschuss am Mittwoch dem Beschlussvorschlag der Verwaltung gefolgt und hat dem Verwaltungsausschuss empfohlen, die im Haushalt 2020 vorgesehenen Haushaltsmittel in Höhe von rund 214.000 Euro als Zuschuss für den „Neubau Hybridrasenplatz B-Platz VfR Evesen“ zu verwenden.

Bürgermeister Reiner Brombach hatte zuvor erläutert, dass diese Baumaßnahme die notwendigen Bodenarbeiten, die Herstellung der notwendigen Entwässerungsanlage sowie die Installation einer Beregnungsanlage umfasst. Weitergehende Wünsche des Antragstellers VfR Evesen wie eine Flutlichtanlage („ist noch funktionsfähig“) und Zaun seien, so Brombach, erst einmal zurückgestellt worden.

Die bisherige Kostenschätzung sieht so aus, dass für die Anlage eines Hybridrasenplatzes, nach den Worten von Reiner Brombach ein Naturrasen mit Kunstfasern als Beigabe, 220.000 Euro angesetzt werden; für Bodenausgleich 9.000 Euro, für die Entwässerung 51.000 Euro, für Bewässerung 26.000 Euro, ca. 58.000 Mehrwertsteuer gibt ein Gesamtbetrag von ca. 364.000 Euro brutto.

Der Landessportbund (LSB) fördert das Projekt mit ca. 100.000 Euro; für den VfR Evesen verbleibt ein Eigenanteil von mindestens 10 Prozent in Höhe von ca. 36.000 Euro. Ein Fehlbetrag von voraussichtlich rund 13.500 Euro, der durch eine überplanmäßige Auszahlung als Zuschuss durch die Stadt bereitgestellt werden kann.

„Erst die Ausschreibungen bringen konkrete Preise – die Kommunen sollten jetzt nicht nur sparen, sondern in Zeiten der Not antizyklisch Investitionen tätigen und der Wirtschaft unter die Arme greifen“, meinte Brombach. Cornelia Laasch (Bündnis 90/Die Grünen) räumte ein, dass die Ratsfraktion der Grünen vehement gegen einen Kunstrasenplatz gestritten hat, zum einen wegen der Mikroplastik und zum anderen wegen der Kosten in Höhe von rund 650.000 Euro.

Nach der Besichtigung eines Hybridrasenplatzes in Bielefeld könnten die Grünen sich mehrheitlich aber mit diesem Kompromiss anfreunden. Es sei aber eine Voraussetzung, dass die Bewässerung des Platzes nicht aus Trinkwasserbeständen vorgenommen wird. Laasch kann nämlich nicht verstehen, dass private Haushalte den Rasen nicht sprengen sollen, Fußballplätze aber gewässert werden.

Aufgrund der vom Bürgermeister mit 2,5 bis 3 Millionen Euro kalkulierten Ausfälle durch Corona möchten die Grünen alle Investitionen auf den Prüfstand stellen und Prioritäten setzen. Wegen der Erhöhung der Verkehrssicherheit habe, so Laasch weiter, die Sanierung der Parkstraße für die Grünen Vorrang. „Wir lehnen diese Investition für dieses Jahr ab und empfehlen, sie um ein Jahr zu verschieben“, so Laasch.

Die CDU, so Dieter Wilharm-Lohmann, habe den Haushaltsansatz von 214.000 im Dezember mitgetragen. „Wir haben aber Bauchschmerzen, dem Projekt zuzustimmen“, meinte er. „Aus dem B-Platz in Evesen soll nun ein A-Platz werden – am Schluss gibt es zwei A-Plätze“, sieht Wilharm-Lohmann die Sache realistisch.

Wilharm-Lohmann weiß aus der Vergangenheit, dass weitere Kosten auf die Stadt, wie Flutlicht, zukommen werden. Die Zuschüsse seien auf Basis der ehemals mit 650.000 Euro für den Kunstrasenplatz angesetzten Kosten signalisiert worden. Der CDU-Abgeordnete schlug vor, von dem VfR Evesen eine höhere Eigenleistung zu verlangen, wenn die Zuschüsse geringer ausfallen. „Die Kosten müssen gedeckelt werden“, ergänzte Heike Donath für die CDU-Fraktion.

„Wir sollten für eine zukunftsfähige Sache stimmen; alle Baumaßnahmen werden teurer, auch die Sanierung der Parkstraße“, kämpfte Ausschussvorsitzender Dieter Everding (SPD) vehement für den VfR-Rasen wie auch Reinhard Luhmann, der „keinen anderen Verein kennt, der so viele Eigenleistungen wie der VfR Evesen in der Vergangenheit erbracht hat.“

Der Bürgermeister stellte während der Diskussion klar fest, dass der Hybridrasenplatz im Eigentum der Stadt bleibt und die Stadt über die Mitnutzer des Platzes entscheidet; im Wesentlichen werde das aber der VfR Evesen sein. Brombach erwähnte auch die Zustimmung des Forums Bückeburger Sportvereine „zu dem Projekt an dem Standort.“ Es sei dabei die Hoffnung geäußert worden, „dass keine Nutzungsgebühren verlangt werden“ und darauf hingewiesen worden, „dass der B-Platz beim VfL verbesserungswürdig ist.“ Foto: https://pixabay.com/de/

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=53664

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