„Museum der Hilfsorganisationen“
Anlaufpunkt für Ideenaustausch (Fortsetzung)

FW Museum Teil 2 13.10.15 01Bückeburg (mm-14.10.15). 1982 wurde für das Technische Hilfswerk eine neue Unterkunft am Ortsausgang nach Petzen gebaut, weil die inzwischen neu eingeführten Fahrzeuge nicht mehr in die Räume passten. Ähnliche Schwierigkeiten mit dem Platz waren für den Sanitätszug damit aus der Welt. Bis 1994, Auflösung des Sanitätszuges, wurden die Räume in der Scheier Straße von diesem allein weitergenutzt. Nachmieter des Sanitätszuges war bis Spätherbst 2014 die DLRG, die ebenfalls einen Neubau bekam, an einem dieser Organisation angemessenen Platz: unmittelbar im Bereich des Bergbades.

Die Tatsache, dass von insgesamt fünf verschiedenen Hilfsorganisationen drei durch ihren Alltag in den Räumen Scheier Straße 8 Wurzeln haben, entstand die Idee im Feuerwehr-Oldtimerverein, nicht nur zur Feuerwehrtradition, sondern für alle Organisationen, die in der Stadt aktiv sind, ein kleines gemeinsames Museum einzurichten, dass für Bückeburg gleichzeitig Stadtgeschichte erhält.

In den ehemaligen Schulungs- und Büroräumen des Bergungszuges beziehungsweise des Technischen Hilfswerk entstand der Teil des neuen Museums, der alle Organisationen sowie als weitere an dieser Form der Traditionspflege interessierte Einrichtung, die Sterbekasse der Feuerwehren, darstellt.

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Insgesamt elf Schaufensterpuppen zeigen historische beziehungsweise typische Kleidung der unterschiedlichen Hilfsorganisationen, wobei zwei dieser Puppen mit Luftschutz- oder auch Zivilschutzkleidung- und -ausrüstung die Gemeinsamkeit aller Organisationen zeigen: Mehr oder weniger sind ALLE in den heutigen Katastrophenschutz integriert, was bis in die 1980er-Jahre durch eine durchgängige einheitliche Arbeitskleidung zu erkennen war.

Als der Vorstand des Feuerwehr-Oldtimervereins den Führungskräften der unterschiedlichen Gruppen das Vorhaben vorgestellt hatte, wurden quasi offene Türen eingerannt, denn zeitgleich wurde eine Initiative der örtlichen Organisationen zu verstärkter Zusammenarbeit durch den Ortsbeauftragten das Technischen Hilfswerk in Bückeburg ins Leben gerufen.

Durch Vermittlung verschiedener Kameraden der Organisationen, durch Vereinsmitglieder und – besonders hervorzuheben – der Schaumburger Landschaft – wurde im April 2015 mit den Arbeiten zum Aufbau des Museums begonnen. Der Geschäftsführer der Schaumburger Landschaft, Graf Adelmann, hat diese Tatsache, wann die Einrichtung des Museums überhaupt begonnen werden konnte, als sehr bemerkenswert bei seiner Ansprache zum Auftakt des Tag des offenen Denkmals 2015 gewürdigt.

Das kleine Museum soll für alle Gruppierungen ein Anlaufpunkt für Erfahrungs- und Ideenaustausch sein. Im von Kameraden des Roten Kreuz sehr schön hergerichteten, von der Hausgemeinschaft gemeinsam genutzten Aufenthaltsraum sind solche Treffen in sehr angenehmem Umfeld möglich.

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Am Tag des offenen Denkmals, 13. September 2015, konnte das Museum offiziell erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Feuerwehr-Oldtimerverein hat sich mit Gründung des Museums in die Obhut der Schaumburger Landschaft begeben. Durch die Öffentlichkeitsarbeit dieser Einrichtung und die günstige Lage zu mehreren anderen Attraktionen des Tages konnten zur Eröffnung etwa 250 Besucher in die Scheier Straße 8 begrüßt werden.

Die Bedeutung der Museumseröffnung wurde vom DRK-Landesverband mit der Entsendung des in vollem Umfang betriebsbereiten historischen Küchenwagens aus dem Jahr 1956 unterstützt. Dieses Fahrzeug passt genau zum Kernstück der Fahrzeuge des Feuerwehr-Oldtimervereins, des Tanklöschwagen von 1957. Der Küchenwagen kann heute noch ohne Einschränkungen bei Großschadenslagen zum Einsatz gebracht werden.

FW Museum Teil 2 13.10.15 04Die Ausstellung des Oldtimervereins wurde durch die großen Exponate in der Fahrzeughalle und auf dem hinteren Hof des Anwesens ergänzt. Im August wurde das älteste feuerwehrtechnische Gerät, eine Handdruckspritze von 1868, von der Insel Wilhelmstein im Steinhuder Meer nach Bückeburg zurückgebracht. Für die Übergabe in die Obhut des jungen Museums in der Scheier Straße setzte sich die Schaumburger Landschaft ein. Geschäftsführer Graf Adelmann sagte, dass wir von der Thematik des Museums der Hilfsorganisationen sicherlich der bessere Ort der Verwahrung sind. Mit dem Arbeitsboot „Grauer Esel“ kam die älteste Feuerspritze zurück auf das Festland in Steinhude, wo Mitglieder des Oldtimervereins diese Stück Geschichte der Stadt in Empfang nahmen. Die Feuerwehr Bückeburg stellte für den Transport ihren Gerätewagen Logistik zur Verfügung.

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Das Museum wird bis Saisonbeginn 2016 auf telefonische Vereinbarung geöffnet sein. Ab etwa Ostern 2016 soll monatlich an einem bestimmten Wochenende geöffnet werden. „Gruppen können bei telefonischer Terminabsprache eine Kaffeetafel – entweder wir bestellen Kuchen nach Wunsch oder es kann Selbstgebackenes mitgebracht werden – bis etwa 20 bis 25 Personen haben“, erläutert Vorsitzender Karl-Heinz Driftmann.

Der Eintritt ist frei, es wird zur Erhaltung der Exponate um eine Spende gebeten.

Für die Nutzung des Gemeinschaftsraumes zu einer Kaffeetafel wird eine Pauschale für Nebenkosten (Licht, Wasser, Heizung, Sanitäre Anlage, Reinigung) von 20,00 € erbeten. Kuchenbestellungen nach Wunsch werden zu Selbstkosten abgerechnet. Über jegliche Förderung in Form von Spenden ist der Verein dankbar. Verschiedene Exponate müssen noch dringend aufgearbeitet werden, Bestände sind zu pflegen. Spendenkonto: Sparkasse Schaumburg IBAN DE 38 25551480 03338423 75 – BIC NOLADE 21 SHG; der Verein ist als gemeinnützig anerkannt.

 

Foto 1: Historische Dienstkleidung der Hilfsorganisationen

Foto 2: Älteste Handdruckspritze von 1868 bei Ankunft in Steinhude

Foto 3: Handdruckspritze von 1897 (l.)

Foto 4: Historischer, voll betriebsbereiter Küchenwagen des DRK-Landesverbandes Niedersachsen

Foto 5: Löschgruppenfahrzeug LF 8 von 1956

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=20339

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