„Modellbauer kann man nicht bremsen“
Jubiläumsveranstaltung im Hubschraubermuseum

Bückeburg (mm-10.09.18). Mehr als sieben Stunden hat im Hubschraubermuseum am Freitagnachmittag die Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre RC Hubschrauber-Modellflug“ gedauert. Thomas Mallwitz, der Vorsitzende des Vereins „Hubschrauberzentrum“, freute sich, zahlreiche Gäste aus ganz Deutschland begrüßen zu können. Anlass war ein internationaler Wettbewerb in Harsewinkel am 14./15. September 1968, zu dem die Firma Mähdrescher Claas eingeladen und ein hohes Preisgeld von 10.000 Mark ausgelobt hatte.

Auch Teilnehmer dieses Wettbewerbs waren nach Bückeburg gekommen und hatten zusammen mit den anderen Gästen das Vergnügen, Vorträge mit Bild- und Filmmaterial aus jener Zeit zu genießen. Ausstellungsstücke aus dem Museum und mitgebrachte Exponate ergänzten die Veranstaltung. Das von Moderator Dieter Störig vorbereitete Programm ließ den Besuchern Zeit, Erfahrungen und Erinnerungen auszutauschen.

Thomas Mallwitz erinnerte daran, dass das Hubschraubermuseum ein privat finanziertes Unternehmen ist, das ohne Unterstützung von Stadt und Land auskommen muss. So freut sich der Verein immer wieder über neue Mitglieder, die für einen Jahresbeitrag von 30,00 Euro jederzeit kostenlos das Hubschraubermuseum betreten dürfen. Mitte der 1970er Jahren habe er, so Mallwitz, während seiner Zeit bei der Bundeswehr auch mit dem Hubschraubermodellflug angefangen. Er habe zuvor viele Bücher, auch von Schlüter, gelesen. Mit Beginn des Studiums sei alles im Keller verschwunden, „aber ich kann zumindest mitreden.“

Präsident Hans Schwägerl überbrachte zum Jubiläum die Glückwünsche von über 90.000 Mitgliedern des Deutschen Modellflugverbandes. „Der Pioniergeist ist bewundernswert, technische Innovationen sind auf den Weg gebracht worden, etwas noch nie Dagewesenes geschaffen worden.“ Die Technikpioniere hätten allein in ihrer Werkstatt getüftelt, mit viel physikalischen Hürden zu kämpfen gehabt.

Die Pioniere, die 1968 in Harsewinkel die ersten Modellhubschrauber fliegen ließen, hätten sich einiges anhören müssen („wird eh nicht funktionieren“, „wem nützt das?“). „Modellbauer kann man nicht bremsen, wir erdenken die Dinge und probieren sie aus – rausgehen und machen, zitternde Hände gehören dazu“, weiß Schwägerl.

Dipl.-Ing. Dieter Schlüter (87), der als „Vater des Modellhubschraubers“ und Mitbegründer der RC-Hubschrauberszene gilt, hat in seinem Vortrag an das Jahr 1968 erinnert, das als Beginn der Entwicklung des ferngelenkten Modellhubschraubers gilt. Es kamen nur 13 Teilnehmer; die Technologie, so Schlüter, war offensichtlich schwieriger als vermutet. Keiner konnte einen funktionierenden Hubschrauber vorführen.

„Mit zwei wenige Sekunden dauernden Hüpfern habe ich sogar einen Preis gewonnen“, berichtete Schlüter. Nach vielen Versuchen mit den unterschiedlichsten Konstruktionen ist Dieter Schlüter am 20. Juni 1970 ein international als Weltrekord anerkannter Flug von 28 Minuten Flugzeit und 11,5 Kilometer Strecke im geschlossenen Kreis gelungen, und Ende 1970 konnten die ersten Bausätze für einen Fernlenk-Modellhubschrauber angeboten werden. Eine völlig neue Modellflugsparte war entstanden.

Foto 1: Exponate ergänzen die Jubiläumsveranstaltung.

Foto 2: Thomas Mallwitz

Foto 3: Hans Schwägerl

Foto 4: Dieter Schlüter

 

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=41506

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