Große Enttäuschung bei Landrat Farr
Standortentscheidung Faurecia

Stadthagen/Landkreis (mm-20.04.18). „Die Standortentscheidung der Firma Faurecia hat bei mir große Enttäuschung ausgelöst“, meinte Landrat Jörg Farr (Foto) heute Nachmittag gegenüber der Presse. Dem Unternehmen sei auch mit Blick auf die langjährige Standorttradition in Stadthagen von Seiten des Landkreises und der Stadt sowie des Landes Niedersachsen jede mögliche Form der Zusammenarbeit zugesagt worden.

So seien, erinnert der Landrat, über einen Zeitraum von fast drei Jahren Fördergelder des Landes in Höhe von 3,5 Mio. € bereitgehalten worden, um ein neues und modernes Kompetenzzentrum in Stadthagen zu errichten. Hierzu hatte die Stadt Stadthagen die notwendigen Grundstücksflächen angeboten.

Viele haben sich laut Farr dafür persönlich eingesetzt, so der damalige Wirtschaftsminister Olaf Lies, der Landtagsabgeordnete Karsten Becker, Bürgermeister Oliver Theiß und er als Landrat.

Landkreis, Stadt und Land haben während dieses Zeitraumes immer wieder die Standortvorteile von Stadthagen hervorgehoben und das Gespräch zum Unternehmen Faurecia gesucht. „Leider gab es von dessen Seite in der Vergangenheit keine klaren Aussagen und zwar weder gegenüber den Behörden noch gegenüber den Beschäftigten“, so Farr. Wurde ein Neubau in Stadthagen zunächst mit dem Hinweis auf die Dieselkrise verschoben, wurde in der Folge dann immer wieder betont, dass es keine definitiven Entscheidungen gäbe.

Es entstehe jedoch, so der Landrat, der Anschein, dass die Verlagerung von Arbeitsplätzen langfristig vorbereitet worden sei. Ob eine derartige Informationspolitik, die das berechtigte Informationsinteresse von Beschäftigten und von regionalen Partnern ignoriert, die Identifikation und die Einsatzbereitschaft für das Unternehmen fördert, muss Faurecia nach den Worten von Jörg Farr selbst einschätzen. Beides wäre allerdings wichtig, wenn man in Zukunft Fachkräfte gewinnen und halten will.

„Die vom Betriebsrat geäußerte Kritik am Vorgehen der Unternehmensführung kann von Seiten des Landkreises nur unterstrichen werden. Ich kann nur hoffen, dass aufgrund der räumlichen Nähe alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten“, hofft Farr.

Die Verlagerung des Kompetenzzentrums nach Hannover-Marienwerder würde für die Region einen herben Rückschlag bedeuten, auch wenn in den zurückliegenden acht Jahren rund 7.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Schaumburg geschaffen werden konnten. „Landkreis und Stadt werden weiterhin alles dafür tun, dass die Region um Stadthagen auch weiterhin eine positive wirtschaftliche Entwicklung nimmt“, so Jörg Farr abschließend.

 

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