„Feuerwehr ist eine langfristige Aufgabe“
Herausforderungen für Feuerwehren und Rettungsdienste

Bückeburg (mm-06.09.18). „Feuerwehr ist eine langfristige Aufgabe und darf nicht von kurzfristigen Haushaltsschwankungen abhängen – bei Beschaffungen ist mir ein Programm über mehrere Jahre wichtig“, sagte Landrat Jörg Farr während einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung im bis auf den letzten Platz besetzten Neuen Ratssaal des Rathauses. Die SPD Schaumburg hatte zu der Veranstaltung am Montagabend eingeladen und mit Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport, Landrat Jörg Farr und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote drei Referenten gewinnen können.

 

„Die Ereignisse in Chemnitz machen mich fassungslos“, meinte Klaus-Peter Grote. Die Gemeinschaft der Feuerwehren leistet Menschen Hilfe ohne Unterschiede in der Person und ohne sie in Menschen erster, zweiter oder dritter Klasse einzuteilen“, schilderte der Kreisbrandmeister das Leitbild der Feuerwehren. Die Kinder- und Jugendfeuerwehren seien das Grundgerüst, um rechten Tendenzen entgegenzutreten. „Respekt für Ihre Entscheidung, Herr Minister Pistorius, die Jugendorganisationen der AfD vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen“, so Grote deutlich.

Zufrieden ist der Kreisbrandmeister mit dem neuen Niedersächsischen Brandschutzgesetz. Feuerwehrleute dürfen nun vier Jahre länger bis zum Alter von 67 Jahren aktiv an Einsätzen teilnehmen. „Das hilft bei der Tagesverfügbarkeit“, so Grote. Wichtig sei die bessere Absicherung der rund 125.000 Mitglieder bei Unfällen („Gesundheitsfonds“). Niedersachsen sei das einzige Land mit dieser Regelung, „ein mutiger Schritt, die Landesregierung hat hervorragende Arbeit geleistet“.

Boris Pistorius erinnerte an die 56 Feuerwehrleute aus Nienburg, die in Schweden geholfen haben, beim ersten Auslandseinsatz einer Feuerwehr. „Europa ist mehr als unverständliche Vorschriften, wann helfen, wenn nicht jetzt? Europa hat die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengebracht“, so der Innenminister.

Das Land Niedersachsen werde die Probleme und Herausforderungen bei den Feuerwehren und den Rettungsdiensten annehmen. Er sei stolz auf die Novellierung des Brandschutzgesetzes und den Gesundheitsfonds. Problematisch sei es gewesen, dass die Einsatzkräfte keine Fortbildungskurse besuchen konnten.

Man habe 2016 das „Perspektivprogramm 2025“ beschlossen und 80 Millionen Euro unter anderen für den Ausbau der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Celle und Loy und zusätzliches Lehrpersonal in die Hand genommen, um eine hundertprozentige Versorgung zu erreichen. 40 Millionen Euro stammen laut Pistorius aus der Feuerschutzsteuer und 40 Millionen Euro („ein Novum, hat es noch nie gegeben“) aus den Haushaltsmitteln. „Wir wollen den bestmöglichen Brandschutz haben, gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Sie sich mit viel Freude engagieren können“, so Pistorius abschließend.

Foto 1: Jörg Farr

Foto 2: Klaus-Peter Grote

Foto 3: Boris Pistorius

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=41430

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