Erster Tag der ArthroskopieInterview mit Dr. med. Magnus Gladbach, Oberarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie
Obernkirchen (sh-02.02.19). In diesem Jahr steht der 1. Februar erstmals im Namen der Arthroskopie. Deutschlandweit haben Ärztinnen und Ärzte, die Arthroskopien durchführen, dazu aufgerufen, mit dem „Tag der Arthroskopie“ über die minimalinvasive Behandlungsmöglichkeit von verletzten und beschädigten Gelenken aufzuklären und den Austausch zu diesem Thema anzuregen.
Dr. med. Magnus Gladbach, Oberarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am AGAPLESION EV. Klinikum Schaumburg, wendet die Arthroskopie bei seinen Patientinnen und Patienten an. Er hält es für äußerst wichtig, dass über die Möglichkeiten der minimalinvasiven Gelenkspiegelung aufgeklärt wird und stellte sich den Fragen der Bückeburg-Lokal-Mitarbeiterin Sandra Hambrügge.
Was ist eine Arthroskopie?
Die sogenannten Spiegelungsoperationen sind minimalinvasive Eingriffe zur Behandlung von Gelenkerkrankungen wie Verschleißleiden und Unfallverletzungen. Dabei wird das Gelenk mit Flüssigkeit aufgefüllt und mit einer Stabkamera über einen kleinen Hautschnitt untersucht. Die Bilder werden auf einen Bildschirm übertragen. Über weitere kleine Schnitte können meist lange feine Instrumente zur operativen Behandlung in das Gelenk eingebracht werden. Das Gelenk muss dabei nicht groß eröffnet werden.
In welchen Fällen wird eine Arthroskopie durchgeführt?
Arthroskopische Operationstechniken können an allen größeren Gelenken angewandt werden. Vielen Patienten kennen die Operationstechnik möglicherweise bei der Behandlung von Knie- oder Schultergelenken. Aber auch das Ellenbogengelenk, Sprunggelenk oder Handgelenk kann per Spiegelung untersucht und therapiert werden. Meniskusrisse, Kreuzbandrisse, Schulterkapselverletzungen, Sehnenabrisse an der Schulter, Gelenkmäuse am Ellenbogen sind z.B. einige Diagnosen, bei denen, für den Patienten extrem schonend, mit Hilfe der Arthroskopie Behandlungen erfolgreich durchgeführt werden können.
Welchen Vorteil hat die Arthroskopie gegenüber anderen Methoden zur Untersuchung und Behandlung von geschädigten Gelenkstrukturen?
Die Arthroskopie ist eine operative Technik und stellt eine sehr schonende Vorgehensweise zur operativen Behandlungen von verschiedensten Gelenkerkrankungen dar. In vielen Fällen ist die Übersicht des erkrankten Gelenks durch kein anderes Verfahren so umfassend möglich. Die Komplikationsträchtigkeit arthroskopischer Verfahren ist dabei deutlich geringer als bei offener operativer Behandlung.
Birgt das Verfahren der Arthroskopie auch Risiken?
Die Komplikationsraten bei arthroskopischen Eingriffen sind gering, entscheidend ist aber das Krankheitsbild und nicht zuerst die Technik der Behandlung. Die Untersuchungen zeigen, dass erst eine sorgfältige und differenzierte Diagnosestellung notwendig ist und dann die entsprechende Therapie nach dem aktuellen Wissensstand mit dem Patienten erörtert werden sollte.
Nicht die Technik der Arthroskopie an sich, sondern wann, bei welcher Erkrankung und bei wem eine arthroskopische Operation sinnvoll ist, ist hier ausschlaggebend. Hierzu gibt es klare, sich im Verlauf durch den medizinischen Fortschritt auch weiterentwickelnde Indikationen.
Für den einzelnen Patienten heißt das, er sollte mit seinem behandelnden Arzt das Vorgehen und die Erfolgsaussichten der Behandlung und gegebenenfalls in Frage kommende Alternativen besprechen. Arthroskopische Operationen sind bei richtiger Indikation extrem segensreich und stellen eine nicht mehr wegzudenkende operative Behandlungstechnik dar.
Foto 1: Informationen für die interessierten Besucher aus erster Hand
Foto 2: Ein gut gelaunter Oberarzt Dr. med. Magnus Gladbach am Tag der Arthroskopie im Klinikum Schaumburg
Foto 3: Kniegelenke
Foto 4: Schultergelenk
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