Einrichtung Erdgasbüro:
Start der Erdgasumstellung in Schaumburg

Bückeburg/Landkreis (mm-30.05.23). Erdgaskunden im Netzgebiet der Stadtwerke Schaumburg-Lippe GmbH wurden bisher mit L-Gas („low-calorific“) aus den Niederlanden vesorgt. Das L-Gas kam bislang zu großen Teil aus den Niederlanden. Da es dort Probleme mit den Erdgasvorkommen gibt, wurde die Produktion bereits drastisch gedrosselt und wird bis spätestens 2030 eingestellt.

Die Erdgasversorgung wird daher auf H-Gas („high-calorific“) umgestellt. Da sich L- und H-Gas in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Brennwert unterscheiden, müssen alle Gasgeräte und -anlagen in Haushalten, Betrieben und der Industrie an die neue Gasart angepasst werden. Nach dem Energiewirtschaftsgesetz ist der jeweilige Netzbetreiber für die Erdgasumstellung zuständig, in großen Teil Schaumburgs also die Stadtwerke Schaumburg-Lippe. Dies gilt übrigens unabhängig davon, bei welchem Lieferanten die Kunden ihr Erdgas beziehen.

Während eines Pressegespräches im „Erdgas Büro“ haben Axel Wohlgemuth, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Rabeneck und Projektleiter Jens Trummer über den Umstellungsprozess informiert. Das „Erdgas Büro“ befindet sich auf einer von der Stadt bis 2025 angemieteten Fläche auf der P+R-Anlage am Bahnhof.

„Seit 2015 werden die ersten Gebiete in Deutschland umgestellt, der Prozess wird in Deutschland bis 2030 dauern und rund 3 Milliarden Euro kosten“, berichtete Wohlgemuth. Die Veränderungen eines Brennstoffes seien eine große Herausforderung und würden in Deutschland 15 Jahre dauern. „In Schaumburg wird der Prozess 2,5 Jahre dauern und 9 bis 10 Millionen Euro kosten“, ergänzt Dirk Rabeneck.

Es müssen immerhin etwa 24.000 Gasgeräte und -anlagen umgestellt werden. „Die Umstellung auf H-Gas erfolgt in zwei Schritten, zunächst die Erhebung der Gerätedaten und dann die technische Anpassung der Geräte auf die neue Gasart“, erläutert Projektleiter Jens Trummer. Bis zu 40 Monteure sind im Einsatz, um zunächst die wichtigen Gerätedaten wie Gerätetyp sowie -hersteller und CE-Kennung zu erfassen. Im nächsten Schritt werden die Geräte technisch auf die neue Gasart eingestellt. Meistens werden nur einzelne Teile am Gerät ausgetauscht, wie zum Beispiel die Düsen.

Es sind also mindestens zwei Termine der Monteure in jedem Haushalt oder Betrieb notwendig. Zwischen der Erhebung und der Anpassung können 1,5 Jahre liegen. Alle Termine werden den Kunden rechtzeitig per Post mitgeteilt. „Die Anschlussnehmer brauchen nicht aktiv zu werden – auch während des Umstellungsprozesses ist die Versorgung mit Erdgas sichergestellt“, betont Rabeneck.

Zudem entstehen den Anschlussnehmern für die Umstellung ihrer Gasgeräte keine direkten Kosten; es sei denn, es wird ein für die Umstellung notwendiger Wartungsbedarf oder Reparaturbedarf festgestellt. Diese Arbeiten müssten beim jeweiligen Installateur in Auftrag gegeben und vom Eigentümer bezahlt werden. „Zum Zeitpunkt der Umstellung müssen alle Geräte umstellbar sein; es wird Einzelfälle mit Problemen geben“, weiß Dirk Rabeneck.

Die Umstellung erfolgt im Netzgebiet der Stadtwerke zeitlich versetzt. Die Erhebung beginnt in Stadthagen im Juli 2023; die ersten Informationsschreiben an die Kunden wurden hier bereits versandt. Es folgt Bückeburg im September 2023; Lindhorst, Nienstädt und Cammer im Oktober 2023. Die Schalttermine für die Umstellung auf H-Gas – an diesem Tag strömt erstmals das neue Gas durch die Leitungen des Netzgebietes der Stadtwerke Schaumburg-Lippe: für Stadthagen der 13. Mai 2025, für Lindhorst der 22. Juli 2025, für Nienstädt/Cammer der 12. August 2025 und für Bückeburg der 23. September 2025.

Weitere Informationen zur Erdgasumstellung gibt es auf der Webseite www.swsl-erdgasumstellung.de. Die Mitarbeitenden des Erdgasbüros geben gerne von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr Auskunft und sind auch für Terminvereinbarungen unter der Rufnummer 05722 / 2807-345 und per E-Mail: [email protected] erreichbar.

Foto: Haben über die Erdgasumstellung informiert: Axel Wohlgemuth (v.li.), Dirk Rabeneck und Jens Trummer vor dem Beratungszentrum „Erdgas Büro“

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=71845

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