„Bäume fällen, um sie auszutauschen“
Pressekonferenz von Rat und Verwaltung

Bückeburg (mm-12.08.22). Wegen der deutlicher, lauter und prominenter werdender Kritik an der geplanten Fällung der elf Kaiserlinden in der Innenstadt hatte Bürgermeister Axel Wohlgemuth kurzfristig zum Pressegespräch eingeladen, an dem Kämmerer und Wirtschaftsförderer Reiner Wilharm, Björn Sassenberg, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, sowie die Fraktionsvorsitzenden Iris Gnieser (CDU), Sandra Schauer-Bolte (SPD), Wilhelm Klusmeier (Grüne) und Andreas Paul Schöniger (Freie Wähler) teilgenommen haben. Das Gespräch wurde vom Bürgermeister aufgezeichnet.

„Das Erscheinungsbild hat für uns einen hohen Stellenwert, unser Herz schlägt für Bückeburg, wir setzen uns für die Stadt ein – das gilt auch für die Stadtverwaltung“, meinte Axel Wohlgemuth einleitend. 2020 habe es erste Überlegungen gegeben, 2021 unter Reiner Brombach konkrete Planungen. Im Februar 2022 sei die Entscheidung gefallen, die Bäume zu ersetzen. In den Ausschüssen sei das transparent erklärt worden. Ein großer Teil der Probleme liegt für den Bürgermeister unter dem Pflaster, „ sie sind für uns und die Bürger nicht ersichtlich.“ Die getroffene Entscheidung halte man nach wie vor für sachlich richtig.

„Es gibt keine neuen Infos, wir wollen die Grundlagen für die Entscheidung aufarbeiten“, meinte Björn Sassenberg und verteilte eine vorbereitete Präsentation. Der Anlass für die geplante Maßnahme sei die Beseitigung von Stolperkanten in der Fußgängerzone aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht und Vermeidung von Prozessen.

Die Standorte sollen optimiert werden, u.a. durch eine Vergrößerung der Baumscheiben und eine Bodenlockerung. Zu den gestalterischen Maßnahmen zählt Sassenberg die Einfassung der Standorte mit Sandstein, Sitzgelegenheiten für Jung und Alt  und das Entstehen eines Spiel- und Erholungsraums. Die Fußgängerzone soll an heutige und zukünftige Anforderungen angepasst werden. Die Planungen, so Sassenberg weiter, seien positiv begleitet, Jahrmarktbetreiber und Seniorenbeirat beteiligt worden.

Das Erhalten der Kaiserlinden ist nach den Worten von Björn Sassenberg durch das Freilegen der Wurzeln und die Bearbeitung des Bodens nur sehr aufwendig möglich. „Es gibt keine Garantie, dass die Bäume diese Prozedur überstehen, als Bürgermeister bin ich für die wirtschaftliche Verwendung der Mittel verantwortlich“, betonte Wohlgemuth. „Die Bäume sind vital, aber gestresst und in keinem guten Zustand“, erläuterte Sassenberg auf Nachfrage. Man wolle „die Linden fällen, um sie auszutauschen und ein schönes Bild zu erhalten. Das Stadtbild verändert sich, der NABU trägt das mit!“

„Als Grüne haben wir uns schwer mit dem Beschluss getan, wollten die Bäume verpflanzen, kannten aber den Preis nicht – es gab keine Interessenten für die Bäume“, berichtete Wilhelm Klusmeier und ergänzte: „Wir verändern unsere Innenstadt und machen sie zukunftsfähig“. „Wir wollen mehr Bereiche schaffen, wo man sitzen kann, ohne etwas konsumieren zu müssen, diesen Wunsch höre ich von Jugendlichen immer öfter“, meinte Iris Gnieser.

„Es ist ein großer Schritt für die nächste Generation, die vom Klimawandel noch mehr betroffen sein wird, die Beschlüsse sind alle einstimmig gelaufen, es ist eine nachhaltige Lösung“, so Axel Wohlgemuth (CDU) abschließend.

In diesem Jahr sollen die ersten drei Kaiserlinden vor dem Blumengeschäft und Brauhaus im Zeitraum zwischen Herbstmarkt und Weihnachtsmarkt gefällt werden.

 

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