Ausschuss berät Zukunft der Feuerwehr
Erweiterung, Um- oder Neubau von Feuerwehrgerätehäusern erforderlich

Bückeburg (mm-22.09.20). Schnell waren sich die Mitglieder des Feuerschutzausschusses einig, dass für das Feuerwehrhaus an der Röntgenstraße eine Waschmaschine und ein Trockenschrank angeschafft werden. Bislang wurde am Bundeswehrstandort in Achum die Wäsche gewaschen. Bürgermeister Reiner Brombach stellte auf entsprechende Fragen fest, „dass Eigenreinigung günstiger als Fremdreinigung“ ist.

Beantragt wurde von der Feuerwehrführung die Anschaffung einer Seilwinde für den Gerätewagen der Ortsfeuerwehr Meinsen-Warber-Achum, dessen Bau bereits in Auftrag gegeben wurde. „Dieser Fehler ist uns bei der Planung passiert, das Fahrzeug wurde aber noch nicht gebaut, so dass wir die Seilwinde noch nachbestellen können“, meinte Stadtbrandmeister Marko Bruckmann. Die Kosten wurden mit rund 60.000 Euro beziffert.

Brombach wollte von der Feuerwehr wissen, wie oft die Seilwinde im vergangenen Jahr gebraucht wurde und wie oft es zeitliche Überschneidungen gegeben habe, wo man eine zweite Seilwinde hätte einsetzen müssen. Bruckmann sprach von einer „Handvoll Einsätzen“. Zum Glück habe man eine zweite Seilwinde bislang nicht benötigt.

Die Ratsherren Dieter Everding (SPD) und Oliver Salomon (Freie Wähler) wiesen auf vorhandene Geräte in den benachbarten Gemeinden hin. Everding sprach sich für eine Verschiebung der Anschaffung um „zwei bis drei Jahre“ aus. „Wir sind eigenverantwortlich und müssen unabhängig von anderen Gemeinden bleiben“, reagierte Bruckmann.

„Die Ausstattung der Feuerwehr ist sehr gut, wir haben erhebliche Aufwendungen im nächsten Jahr und sollten zurzeit auf eine zweite Seilwinde verzichten – wir sind bislang mit einer gut hingekommen“, so Brombach. Der Ausschuss lehnte den Antrag bei zwei Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen ab.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die zukünftige Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bückeburg, die sich in neun Ortsfeuerwehren gliedert. Während die Ausrüstung, die Technik und die Fahrzeuge zum Erhalt der Einsatzfähigkeit laufend auf dem neuesten Stand der Technik gehalten werden, ist eine Vielzahl der Feuerwehrgerätehäuser aufgrund des Alters, des begrenzten Platzangebotes im Haus sowie der begrenzten Grundstücksverhältnisse veraltet und entspricht nicht mehr den Vorgaben hinsichtlich Arbeitsschutz, Unfallverhütungsvorschriften und Hygiene.

Es liegen Anträge der jeweiligen Ortsfeuerwehren auf Erweiterung, Um- oder Neubau vor. Im Sinne einer präventiven Planung, so die Verwaltung, sei nunmehr aufgrund der begrenzten Haushaltsmittel und der personellen Kapazitäten eine mittelfristige Ablaufplanung aufzustellen. Die Stadt hat in Absprache mit dem Stadtbrandmeister und seinem Stellvertreter eine „grobe Planung“ vorgeschlagen (Prioritäten 1 – 4).

Priorität Nummer 1 hat der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Cammer. Bis Ende 2020 soll die Entscheidung über den Standort fallen; 2022 sollen Neubau und Inbetriebnahme erfolgen.

Priorität Nummer 2 hat der Neubau eines technischen Stützpunktes für die Ortsfeuerwehren Bergdorf und Müsingen. Zurzeit ist man auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. 2024 sollen Neubau und Inbetriebnahme erfolgen.

Priorität Nummer 3 erhält die Planung und Umsetzung des Umbaus und der Sanierung des Feuerwehrgerätehauses der Ortsfeuerwehr Bückeburg-Stadt (Foto). 2026 soll die Baumaßnahme umgesetzt werden. Nach Abschluss der ersten drei Prioritäten kann die Umsetzung von weiteren technischen Stützpunkten für die Löschzüge Nord und West geplant werden.

Torsten Buhrmester beantragte, die Prioritäten zwei und drei zu tauschen. Er verwies auf die Enge im Gerätehaus an der Röntgenstraße, die Sicherheit der Tore und die dringend erforderliche energetische Sanierung. Die Mehrheit im Ausschuss stimmt für die Vorschlagsliste der Verwaltung.

Widerspruch und Kopfschütteln gab es einmal mehr für den Vorschlag der Freien Wähler, ein Feuerwehrgerätehaus komplett neu zu bauen, beispielsweise an der Windmühlenstraße. Bei Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro könnte man dann, so Buhrmester, „alle anderen notwendigen Investitionen über Jahre vergessen.“

Foto: Die Baumaßnahmen am Feuerwehrgerätehaus der Feuerwehr Bückeburg-Stadt sollen 2026 abgeschlossen werden.

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=55662

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