„Auch wir sind systemrelevant“
Taxifahrer fordern Anerkennung und einmalige finanzielle Hilfe

Bückeburg (mm-04.05.20). Rechtzeitig zum Maifeiertag haben Taxifahrer der beiden heimischen Unternehmen Taxi Abel GmbH an der Windmühlenstraße und Taxi Buchholz GmbH an der Ahnser Straße einen Brief an den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil geschickt, um auf die Sorgen ihrer Berufsgruppe aufmerksam zu machen.

„Wir sind zu jeder Uhrzeit und an allen Tagen des Jahres für unsere Kunden da, haben allerdings zum Großteil nur noch Krankenfahrten; und letztendlich können wir den gebotenen Mindestabstand auch kaum einhalten, selbst wenn wir natürlich die Mitfahrer nur noch hinten einsteigen lassen“, so Initiator Frank-M. Dickhut im Gespräch mit Bückeburg-Lokal.

Für viele Kunden der Taxiunternehmen seien die Krankenfahrten lebenswichtig und lebenserhaltend, wie zum Beispiel unter anderem zur Dialyse, Chemotherapie, Bestrahlung. Zum Teil würden Kunden aus Pflegeeinrichtungen abgeholt, wo bekannt sei, dass es Corona-Fälle im Haus gibt. Diese Ungewissheit, so Dickhut, sei für die Fahrer mehr als belastend.

Im Schreiben an den Ministerpräsidenten, das von etwa 40 Taxifahrern und Mitarbeitern aus ganz Schaumburg unterschrieben wurde, bezeichnen es die Taxifahrer als richtig und wichtig, dass die Angestellten im Gesundheitswesen und Krankenhäusern ebenso eine staatliche Hilfe erhalten wie die Mitarbeiter/innen im Lebensmittelhandel, die alle viel Kraft aufbringen, „um systemrelevant eine Grundversorgung“ zu gewährleisten.

„Aber auch wir Taxifahrer sind genauso ein wichtiger Faktor, also systemrelevant, haben auch die Risiken, uns trotz aller Schutzmaßnahmen zu infizieren – aufgrund der hohen Belastungen fordern auch wir eine einmalige Beihilfe für jeden Kollegen im Taxi-Gewerbe von 1.500 Euro steuerfrei, um ihnen und ihren Familien ein wenig zu helfen, sie zu entlasten und deren Arbeit in diesen schweren Zeiten auch anzuerkennen.“

Dickhut weist in seinem Schreiben den Ministerpräsidenten darauf hin, „dass wir im Taxigewerbe keine Lobby oder Organisationen haben, die sich für uns einsetzen.“ Jedoch sei man ein wichtiges Bindeglied im öffentlichen Nahverkehr und trage dazu bei, dass alles weitergehen kann, zumal Busunternehmen und Bahnen „ihren öffentlichen Verkehr radikal runterfahren.“

Der Ministerpräsident wird abschließend höflich gebeten, sich auch direkt mal in Hannover und anderswo umzuschauen, sich zu informieren und für die Belange der Taxifahrer einzusetzen. Foto: pr

Foto 1: Frank-M. Dickhut (r.), Fahrer bei Taxi Buchholz, und Pascal Koopmann, Geschäftsführer der Firma Taxi Abel GmbH
Foto 2: Schreiben mit den Unterschriften an den Ministerpräsidenten Stephan Weil

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=53137

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