Rollende Leidenschaft: Weserbergland Cup begeistert in Bückeburg

Skateboarder springt über Betonbowl im Skatepark Bückeburg während des Weserbergland Cups 2025.

Ein Skateboarder zeigt einen kraftvollen Ollie über das Bowl-Coping – Bückeburg wird zur Bühne akrobatischer Jugendkultur.

(dir – 19.9.25) Wahrlich, wer hätte einst gedacht, dass das Rollen auf vier kleinen Rädern eine derart lebendige, ja beinah epiphanische Ausdrucksform jugendlicher Bewegungskunst werden könnte? Im Herzen des Weserberglands, genauer: im Skatepark zu Bückeburg, ereignete sich am Wochenende des 30. August 2025 der fünfte Akt eines modernen Festspiels: Der Weserbergland Cup, eine Wettkampfserie, die dem Skateboarding huldigt, feierte dort seinen vorletzten Stopp im Kalenderjahr.

Organisiert vom verdienstvollen Verein Rollkultur Weserbergland e.V., in Zusammenarbeit mit städtischen und kulturellen Institutionen wie der Jugendfreizeitstätte Brakel oder dem Kulturverein Borgentreich, steht diese Serie beispielhaft für die geglückte Allianz von Sport, Jugendkultur und kommunalem Engagement. Die Förderung durch regionale wie überregionale Sponsoren zeugt überdies von der wachsenden gesellschaftlichen Anerkennung, die diesem Subkultur-Phänomen längst zuteil wird.

Skateboarder vollführt Flip-Trick in der Luft im Skatepark Bückeburg beim Weserbergland Cup 2025.

Eleganz in der Luft: Mit höchster Präzision demonstriert ein Skater seine Technik beim Flip-Trick vor dem Banner des Veranstalters.

Zwei bemerkenswerte Neuerungen zeichnen den diesjährigen Cup aus: Erstens wurde die Zahl der Tourstops von vier auf sechs erhöht – ein beredtes Zeichen für die Expansion und Popularisierung des Formats. Zweitens traten die Helferinnen und Helfer in eigens gestalteten, einheitlichen T-Shirts auf – eine kleine Geste mit großer Wirkung, ermöglicht durch einen anonym bleibenden Mäzen, dessen diskrete Großzügigkeit an antike Patronage erinnert.

Dass ausgerechnet Bückeburg nun auch als Austragungsort auf dem Spielplan steht, ist dem beharrlichen Einsatz von Nino Schildberg und Stefan Reinecke zu verdanken. Wie Stefan Straßburg, seines Zeichens einer der Hauptorganisatoren, treffend bemerkte: „Ich habe selten erlebt, dass Vertreter der Stadt und die Skater so gut und effektiv zusammenarbeiten.“ Hier offenbart sich jene „Symphonia civitatis“, das harmonische Zusammenwirken der Stadtgesellschaft.

Der Wettstreit selbst wurde in zwei Altersklassen ausgetragen: bis 14 Jahre und über 14 Jahre. Jeweils zwei sogenannte „Runs“ à 45 Sekunden standen den jungen Akteuren in der Vorrunde zur Verfügung, um ihre technische Brillanz, stilistische Eigenart und kreative Kühnheit auf dem Skateboard darzubieten. Eine kundige Jury wachte mit Argusaugen über Niveau, Ästhetik und Originalität.

Im Finale der Jüngeren triumphierte Cedric Weiß aus Brakel – ein junger Meister der Rollen, der mit berechtigten Hoffnungen zum großen Finale nach Einbeck fährt, um seinen dritten Gesamtsieg in Folge zu vollenden. An zweiter Stelle glänzte Leopold Bruns aus Borgentreich, gefolgt von Henner Szuminski aus Minden.

Im hochkarätig besetzten Finale der Älteren setzte sich der Münsteraner Louis Eckhoudt durch. Ihm folgten Johannes Görgens aus Hildesheim, der bereits zwei Gesamtsiege (2022 und 2024) errungen hatte, sowie Rouven Knöchelmann aus Minden.

Das Finale, der große Schlussakkord dieser modernen „Tour de Skate“, wird am 4. Oktober 2025 in der Multifunktionshalle Einbeck ausgetragen. Dort wird sich entscheiden, wer den Gesamtsieg dieses Jahres mit nach Hause trägt – in jenem symbolischen Kelch, den heute keine Lorbeeren mehr zieren, sondern der Glanz jugendlicher Virtuosität auf vier Rollen.

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=85841

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