Völlers: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“
Erschreckende Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen

Völlers Lohnungerechtigkeit 03.03.17Landkreis (mm-03.03.17). Auf einer gemeinsamen Veranstaltung der SPD-Bundestagskandidatin Marja-Liisa Völlers mit Matthias Schrade, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA), zum Thema Lohngerechtigkeit bzw. Lohnungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen sind deutliche Worte gefallen. Völlers sprach bereits bei ihrer Einführung ins Thema von erschreckenden Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen. Obwohl die EU bereits seit Jahrzehnten gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordert, liegt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern bei 21 Prozent, weil Frauen häufig in niedrig entlohnten Branchen und Berufen arbeiten.

„Doch auch bei gleicher formaler Qualifikation und ansonsten gleichen Merkmalen beträgt der Entgeltunterschied noch immer 7 Prozent, im Schnitt fast 3.000 Euro im Jahr“, erklärte Völlers. Der heimische Landtagsabgeordnete Karsten Becker dankte in seinem Grußwort Völlers und Schrade, dass sie dieses wichtige Thema im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung aufgegriffen haben. Es gehöre mit Sicherheit zu den Forderungen von Kanzlerkandidat Martin Schulz nach mehr sozialer Gerechtigkeit.

Becker wies besonders darauf hin, dass eine niedrigere Vergütung von Frauen gegenüber Männern bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation das Risiko von Altersarmut erheblich erhöht. Positiv, besonders für Frauen in niedrig entlohnten Dienstleistungsbereichen und in geringfügiger Beschäftigung, sei die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns gewesen. Notwendig sei seiner Meinung nach jedoch auch ein gesellschaftlicher Diskurs über notwendige Veränderungen des Geschlechterrollenbildes.

Petra Ziegler (ver.di) wies darauf hin, dass Frauen oft – unfreiwillig -teilzeitbeschäftigt sind und ihre Erwerbstätigkeit wegen fehlender Betreuungsangebote häufiger familienbedingt unterbrechen. Dies führe auch zu geringeren Aufstiegschancen. Ziegler: „Wir brauchen ein Lohngerechtigkeitsgesetz, das den Namen auch verdient und Rahmenbedingungen, die die partnerschaftliche Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit erleichtern“. Der in Berlin vorliegende Gesetzentwurf sei nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung; hier bleibe noch viel zu tun!“

Anika Ast, aktiv Beteiligte am Streik im Sozial- und Erziehungsdienst vor zwei Jahren, machte deutlich, dass Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst zu gering vergütet werden. Es müsste stärker als bisher darauf hingearbeitet werden, die Vergütung in diesen typischen Frauenberufen anzuheben. Sabrina Wirth, IG-Metall-Bevollmächtigte, stellte in einigen Betätigungsfeldern bei Frauen ein zu geringes Selbstbewusstsein fest. Oft fänden sie sich mit geringeren Vergütungen ab, da sie ja „nur dazuverdienen“ würden. Frauen sollten da etwas mehr Selbstbewusstsein entwickeln und sich trauen, sich für ihre Rechte stark zu machen. Marja-Liisa Völlers sagte zu, sich als Bundestagsabgeordnete für eine Schließung der Lohnlücke, d. h. für mehr Lohngerechtigkeit, einzusetzen. Matthias Schrade teilte mit, dass die AfA sich weiterhin mit dem Thema befassen wird. Foto: pr

Foto 1: Matthias Schrade (v.li.), Marja-Liisa Völlers, Petra Ziegler, Sabrina Wirth und Anika Ast

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