Marja-Liisa Völlers besucht die Stadtwerke Schaumburg-Lippe
(pm – 27.11.25) Die heimische Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers (SPD) informierte sich bei einem Gespräch mit Dirk Rabeneck, Geschäftsführer der Stadtwerke Schaumburg-Lippe, sowie Anke Weßling, Prokuristin und Leiterin für Personal und Finanzen, und Sandra Schauer-Bolte, SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Bückeburg, über die aktuellen Herausforderungen und Zukunftsstrategien des kommunalen Energieversorgers.
Im Mittelpunkt des Austauschs standen die Themen Trinkwasserversorgung, Zukunft der Gasnetze, Transformation der Wärmeversorgung sowie die strategische Ausrichtung der Stadtwerke. Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe versorgen rund 85.000 Menschen in sieben Kommunen mit Gas und Trinkwasser. Trotz der zunehmenden klimatischen Herausforderungen, wie sinkendem Grundwasserspiegel in heißen Sommern, ist die Trinkwasserversorgung derzeit gesichert, berichtete Geschäftsführer Dirk Rabeneck eingangs.
„Wir halten 80 Prozent der Anteile am Wasserwerk Engern und haben mit einem neugebauten Brunnen in Stadthagen zusätzliche technische Sicherheit geschaffen“, so Rabeneck. „Aber die Infrastruktur ist stellenweise deutlich über 50 Jahre alt – eine Leitung zwischen Stadthagen und Bückeburg muss in den kommenden Jahren dringend erneuert werden. Das ist eine Investition von über 20 Millionen Euro.“ Marja-Liisa Völlers betonte die Bedeutung solcher Investitionen: „Trinkwasser ist ein öffentliches Gut, kein Luxusprodukt. Wenn kommunale Betriebe diese Verantwortung tragen, muss auch der Bund prüfen, wie Infrastrukturförderung gezielt unterstützt werden kann.“
Ein zentrales Thema war zudem die Zukunft der Gasnetze im Zuge der nationalen und niedersächsischen Klimaziele. „Was uns dabei Sorgen bereitet, ist die aktuelle Verunsicherung durch wechselnde politische Signale. Wir brauchen ehrliche Kommunikation: Die Energiewende ist unverzichtbar – aber sie wird Geld kosten und Veränderungen mit sich bringen.“
Rabeneck machte zudem auf neue regulatorische Belastungen aufmerksam, die die Stadtwerke wirtschaftlich treffen: „Die Anpassung der Rahmenbedingungen durch die Bundesnetzagentur führt bei uns zu deutlichen Einnahmeverlusten in den nächsten Jahren. Gleichzeitig brauchen wir Kapital, um die Transformation stemmen zu können.“ Marja-Liisa Völlers sagte Unterstützung bei der Weitergabe dieser Anliegen nach Berlin zu: „Kommunale Energieversorger sind das Rückgrat der Energiewende. Sie brauchen Planungssicherheit, Verlässlichkeit und faire finanzielle Rahmenbedingungen.“
Die Stadtwerke treiben derzeit eine umfassende Machbarkeitsstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung voran, die bis Anfang 2026 abgeschlossen sein soll. „Wir wollen die Wärmewende auf regionaler Ebene koordinieren“, so Rabeneck. „Dazu läuft derzeit eine gemeinsame kommunale Wärmeplanung für alle sieben Konzessionsgemeinden.“ Sandra Schauer-Bolte ergänzte: „Entscheidend wird sein, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen. Viele Menschen wissen nicht, welche Veränderungen auf sie zukommen – hier braucht es mehr Kommunikation und Aufklärung.“
Aber auch das Team der Stadtwerke spiele dabei eine wichtige Rolle: „Energie ist ein spannendes und zukunftsweisendes Feld – aber die Herausforderungen sind groß“, sagte Rabeneck. „Wir müssen die Transformation finanzieren, neue Fähigkeiten entwickeln und alle Beschäftigten in den Wandel mitnehmen.“ Mit 83 Beschäftigten, darunter Auszubildende und dual Studierende, stellen die Stadtwerke Schaumburg-Lippe einen wichtigen und zukunftsweisenden Arbeitgeber in der Region dar.
So arbeitet das Unternehmen neben der langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung auch an dem Ausbau neuer Geschäftsfelder im Rahmen der Wärmewende sowie an All-Electric-Szenarien wie Photovoltaik-Contracting und E-Mobilität. Anke Weßling, seit 2022 Leiterin für Personal und Finanzen, betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Fachkräftesicherung und der Digitalisierung: „Ohne qualifizierte Mitarbeitende und digitale Prozesse kann die Energiewende vor Ort nur schwer gelingen.“
Zum Abschluss dankte Marja-Liisa Völlers dem Stadtwerke-Team für die offene Diskussion: „Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe zeigen eindrucksvoll, wie engagiert kommunale Unternehmen die Energiewende gestalten. Sie stehen für Versorgungssicherheit, Verantwortung und Innovation. Politik und Verwaltung müssen gemeinsam dafür sorgen, dass sie die nötigen finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen bekommen.“
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