Keul begrüßt Diakonie-Projekt „Zulele“

Landkreis (mm-06.10.18). Bei einem Informationsbesuch der heimischen Bundestagsabgeordneten Katja Keul (Bündnis 90/Die Grünen) in der Geschäftsstelle Stadthagen des Diakonischen Werkes stellte Geschäftsführer Günter Hartung (Foto) kürzlich der Politikerin Aufbau und Tätigkeitsfelder seines Vereins vor, die von der Suchtprävention über viele Bereiche der Sozialarbeit bis zur Schuldnerberatung reichen.

Einer der Schwerpunkte der Schaumburger Diakonie-Arbeit sei die Flüchtlingshilfe, so Hartung. In der Wahrnehmung dieses Bereichs war er sich mit Keul schnell einig: Die Integrationsarbeit mit Flüchtlingen ist „schwieriger geworden, seit Abschottung, Ausgrenzung, Angst und Schuldzuweisungen einen breiteren Raum in den öffentlichen Debatten einnehmen.“

Gerade deshalb sei es wichtig, hier neue Anstöße zu geben. Das Diakonische Werk in Stadthagen wolle dies mit dem Projekt „Zulele“ erreichen, das Hartung ausführlich erläuterte. Der Projektname steht für „Zusammen leben lernen – Integration im ländlichen Raum“.

Die bei Migranten zu beobachtende Tendenz, sich eher im urbanen Raum ansiedeln zu wollen, sei zwar verständlich in Hinsicht auf bessere Mobilität, Kontakte zu Landsleuten und Chancen am Arbeitsmarkt, behindere aber auch die Integration bis hin zur Abgrenzung gegenüber der aufnehmenden Gesellschaft.

Keul verwies auf ihre zahlreichen Besuche von Flüchtlingsfamilien und ehrenamtlichen Helfern, die ihr gezeigt hätten, dass gerade im ländlichen Raum die Voraussetzungen zur Integration häufig besser seien als in der Anonymität mancher Großstadt. Sie könne den Wert der Arbeit aller gar nicht hoch genug schätzen, die als Flüchtlingshelfer über die lange Zeit durch gehalten und sich nicht entmutigen ließen.

Das Projekt „Zulele“ solle, so Hartung, „über die Begegnung von Personen unterschiedlicher Herkunft hinaus, das gegenseitige Kennenlernen als Persönlichkeiten“ fördern. Hier könne das Diakonische Werk bereits auf sehr positive Ergebnisse von Begegnungen verweisen. Es solle ein Blickwechsel angestrebt werden weg von Defiziten hin zu den Potentialen von Flüchtlingen und der Mehrheitsgesellschaft.

„Zulele“ regt an, fördert und unterstützt die Beteiligung der Migranten in den verschiedenen gesellschaftlichen Organisationen und Gruppen. Das kann die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr, dem Landfrauenverein oder der Landjugend sein. Dabei wolle man die Kontakte zu den ehrenamtlichen Unterstützerkreisen ebenso nutzen, wie die zu Migrantenfamilien.

Von der Schaumburger Diakonie liegt nun ein Förderantrag für „Zulele“ beim zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vor. „Meine volle Sympathie und Unterstützung hat Ihr Projekt“, versicherte Keul dem Diakonie-Geschäftsführer Günter Hartung zum Anschluss des Gesprächs. Foto: pr

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