„Die Judenbank“Volksstück für einen Schauspieler
Bückeburg (mm-08.10.15). Das Theater Poetenpack aus Potsdam führt am Dienstag, 13. Oktober, um 19.30 Uhr, im Le-Theule-Saal des Rathauses, „Die Judenbank“, ein Volksstück für einen Schauspieler von Reinhold Massag auf.
„Die Judenbank“ beschreibt das Leben in einem kleinen Dorf in der deutschen Provinz unter der Naziherrschaft. In kurzen, witzigen und pointierten Anekdoten wird über Denunziation und tödliche Gewalt im Dritten Reich berichtet.
Im Stück wird von einer verrückten Begebenheit, von Dummheit, Heuchelei und Bauernschläue erzählt. Die Geschichte von dem einfachen, schwer versehrten Dorfbewohner Dominikus Schmeinta, der eines Tages nicht mehr auf seiner Lieblingsbank sitzen darf, weil darauf ein Schild „Nur für Juden“ befestigt ist. Dominikus versteht die Welt nicht mehr und beginnt, über die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Leben in seinem Dorf zu grübeln.
Die tragikomische Pointe: Er ist einer, der Verbote und Gebote achtet. Und wenn auf seiner Bank nur ein Jude sitzen darf, dann will er eben Jude werden. Ein verlogenes Idyll, ein Dorf, in dem sich eine Epoche widerspiegelt, kritikloses Mitläufertum, der ganz gewöhnliche Faschismus. Bänke mit der Aufschrift „Nicht für Juden“ waren einmal Realität in Deutschland und Ausdruck der antisemitischen Politik der Nationalsozialisten.
Mit Mitteln der Groteske beschreibt der Autor, Reinhold Massag, die Begebenheiten rund um eine „Judenbank“ mit umgekehrter Aufschrift. Es gibt komische Momente, auch befreiendes Lachen, das einem manchmal jedoch im Halse stecken bleibt. Lars Wild verkörpert nicht nur Dominikus Schmeinta, sondern schlüpft in diesem Volksstück für einen Schauspieler in die Rollen sieben weiterer Dorfbewohner.
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