Recht und Ordnung in Schaumburg im Jahr 1615

Bückeburg (mm-23.11.18). Im Mittelpunkt einer Tagung der Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg hatte im Oktober 2015 im Niedersächsischen Landesarchiv Standort Bückeburg die Kirchen- und Polizeiordnung 400 Jahre nach ihrer Publikation gestanden. Nun hat Archivleiter Dr. Stefan Brüdermann einen Sammelband mit den Vorträgen der Tagung herausgegeben.

„Es ergibt sich ein Spektrum, das mit Städteordnung, Amtsordnung, Apothekenwesen, Bergordnung, Residenzarchitektur, Holzordnung, Landwirtschaft und Eheordnungen über die zentralen Kirchen- und Polizeiordnungen hinausgeht“, erläuterte Dr. Brüdermann im Pressegespräch. Das Buch „1615 – Recht und Ordnung in Schaumburg“ ist 432 Seiten stark und ist in einer Auflage von 300 Stück im Bielefelder Verlag für Regionalgeschichte 2018 (Schaumburger Studien Band 74) erschienen. Es ist ab sofort im örtlichen Buchhandel erhältlich und kostet 29,00 Euro. Die Schaumburger Landschaft hat die Durchführung der Tagung und die Drucklegung des Sammelbandes finanziell gefördert.

Fürst Ernst zu Holstein-Schaumburg (1569-1622) regierte ab 1601. Seine Wirtschaftspolitik ist bereits untersucht, seine Rolle als Förderer der Musik und der Kunst und Architektur gewürdigt worden. Dr. Brüdermann wies darauf hin, „dass während der Regierungszeit des Grafen Ernst zu Holstein-Schaumburg auch wesentliche Grundordnungen für Schaumburg geschaffen wurden.“

Im Jahr 1614 erließ Graf Ernst eine neue Kirchenordnung und im Jahr 1615 eine neue Polizeiordnung für Schaumburg. Nachdem sich zuvor die Hofordnungen und Amtsordnungen eher auf das engere Umfeld des Grafen, auf seine Einkünfte und Ausgaben, richteten, habe Graf Ernst, so Dr. Brüdermann, mit den neuen grundlegenden Ordnungen seinen landesherrlichen Wirkungskreis erweitert.

Foto 1: Haben den neuen Sammelband vorgestellt: Dr. Stefan Brüdermann (v.re.), Dr. Lu Seegers, Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, und Verleger Olaf Eimer.

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