Nur Einbett- und Doppelzimmer im neuen Klinikum
Baustellenführung für Seniorenbeirat Rodenberg und WIR für Schaumburg

Landkreis (mm-06.05.16). Groß ist das Interesse der Schaumburger Bevölkerung am Bau des neuen Klinikums und dem Stand der Bauarbeiten. Auf Initiative des SPD-Kreistagsabgeordneten Wolfgang Kölling hat kürzlich der Seniorenbeirat der Samtgemeinde Rodenberg an einer Baustellenbesichtigung teilgenommen. Die Führung hat der Technische Leiter, Dirk Hahne, übernommen, der von Iris Kruse-Faulhaber begleitet wurde. Als weitere Gruppe hat sich zeitgleich WIR für Schaumburg mit dem Kreistagsabgeordneten Richard Wilmers und Andreas Paul Schöniger aus Bückeburg an der Spitze dem Rundgang angeschlossen.

Das Baugrundstück hat eine Fläche von rund 80.000 Quadratmeter, was in etwa der Größe von zwölf Fußballfeldern entspricht. Etwa 24.000 Quadratmeter davon werden bebaut. Die restliche Fläche soll einen parkähnlichen Charakter erhalten; über 500 Bäume und Sträucher werden angepflanzt. Hahne wies darauf hin, dass die Ausgleichsfläche von insgesamt 160.000 Quadratmeter bewusst in der Nähe gewählt wurde und bereits renaturiert wurde.

Mit seiner strategisch bedeutsamen Entscheidung hat der Kreistag die Möglichkeit zur qualitativen Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Schaumburger Bevölkerung eröffnet. Das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG wird ein Schwerpunktkrankenhaus sein. Das bedeutet, dass es neben den beiden Hauptfachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie weitere sogenannte Hauptfachabteilungen geben wird.

Beispielhaft zählte Dirk Hahne die Gefäßchirurgie, Kardiologie inklusive Herzkatheterlabor, Gastroenterologie, Palliativversorgung, Pulmonologie, Gynäkologie inklusive einem zertifizierten Brustzentrum, Neurologie mit Schlaganfallversorgung, Geriatrie und Urologie auf und beeindruckte damit auch einige zunächst skeptische Besucher.

„Wir haben hier technische und personelle Voraussetzungen, die es bislang in Stadthagen, Bückeburg und Rinteln nicht gegeben hat“, betonte Hahne. Überhaupt hätte man ohne den Neubau einige Chefärzte nicht nach Schaumburg bekommen. Einige Hauptfachabteilungen wie die Gefäßchirurgie setzten eine Mindestanzahl von Betten voraus, andere ein Minimum an Fallzahlen.

Während des Rundgangs zeigte Hahne auf, dass die medizinisch-technische Ausstattung auf den neuesten Stand der Medizintechnik sein wird. Dazu gehören neun Operationssäle, davon ein Hybrid-OP, Kernspintomographie, Sonographie und eine Videotechnik für minimal-invasive Eingriffe.

Drei quadratische Baukörper, die symbolhaft die drei Krankenhäuser darstellen, sind durch eine Magistrale miteinander verbunden. „Die Funktionsbereiche sind so aufgeteilt, dass kurze Wege und damit effiziente Abläufe für Patienten und Mitarbeiter geschaffen werden“, erläuterte Hahne. Im 2. und 3. Obergeschoss befinden sich die Patientenzimmer und vier Kreissäle. „Alle Zimmer sind Einbett- und Doppelzimmer – es gibt keine Mehrbettzimmer“, beantwortete Hahne eine entsprechende Frage deutlich. Im Keller erfuhren die Besucher, dass bereits 1.100 Kilometer Kabel und Leitungen verlegt wurden; ebenso 100 Kilometer Rohrleitungen und 80 Kilometer Lüftungskanäle.

„Wir bauen hier für ein größeres Angebot an medizinischen Leistungen im Landkreis Schaumburg – über 100.000 Menschen aus Schaumburg können das neue Klinikum in durchschnittlich 15 Minuten erreichen“, so Hahne. Die Besucher erfuhren auch, dass es nicht entscheidend ist, wie schnell eine Person ins Krankenhaus kommt, sondern viel wichtiger die Versorgung durch einen sofort alarmierten Rettungsdienst im eigenen Wohnzimmer ist.