„Eine Selbstverständlichkeit musste erkämpft werden“
Eröffnung der Ausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“

Bückeburg (mm-17.08.19). Am Donnerstag hat Bürgermeister Reiner Brombach die Ausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“ in der Stadtbücherei eröffnet. Brombach erinnerte daran, dass am 1. September 1948 der Parlamentarische Rat in Bonn seine Arbeit aufgenommen hat, um ein Grundgesetz für die neue Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten.

65 stimmberechtigte Abgeordnete, 61 Männer und vier Frauen, gehörten dem Gremium an, so dass allgemein von den „Vätern des Grundgesetzes“ gesprochen wird. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – mit dieser klaren Formulierung des Artikel 3 II hat das Grundgesetz Maßstäbe gesetzt. Ohne ihr Engagement und ihre überparteiliche Zusammenarbeit hätte es den Artikel 3, so Brombach, nicht gegeben.

Die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ informiert auf Ausstellungstafeln über die vier Frauen Frieda Nadig (SPD), Elisabeth Selbert (SPD), Helene Weber (CDU) und Helene Wessel (Deutsche Zentrumspartei) und ihren unmittelbaren Einfluss auf die Verfassung.

„Eine Selbstverständlichkeit musste erkämpft werden“, betonte Brombach und wies auf die Widerstände hin, mit denen die vier Frauen zu kämpfen hatten. Zwar sei nach 1949 die rechtliche Gleichstellung immer weiter normiert worden, aber immer noch würden Frauen für die gleiche Arbeit weniger Lohn bekommen und seien in Führungspositionen unterrepräsentiert, so dass Quoten geschafft werden mussten.

Über vier Jahrzehnte nach der Durchsetzung von Artikel 3 II Grundgesetz bot sich im Zuge der Wiedervereinigung die Gelegenheit, den Gleichberechtigungs-grundsatz weiterzuentwickeln, da zwar die formale, nicht jedoch die faktische Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht worden sei. Die 1991 eingesetzte Gemeinsame Verfassungskommission einigte sich auf die Formulierung: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

Brombach freut sich, dass die Ausstellung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der Stadtbücherei gezeigt werden kann und dankte den Initiatorinnen Christine Eichler, Johanna Harmening und Kathrin Bormann.

Am Rande des Empfangs zur Eröffnung der Ausstellung erinnerte Landgerichtspräsidentin Eike Höcker an die Sozialdemokratin Marie Kreft (1876 – 1963) aus Stadthagen, die von 1918 – 1933 als einzige weibliche Abgeordnete dem Schaumburg-Lippischen Landtag angehört hat. Nach 1945 hat sie vor allem in der Arbeiterwohlfahrt mitgearbeitet.

 

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