„Die Psyche ist der Feind des Investors“
Ein Abend mit Dr. Bert Flossbach

Stansch Flossbach 28.05.16 01Bad Eilsen/Rinteln (mm-27.05.16). Die Stansch Kapitalmanagement & Service GmbH aus Rinteln-Steinbergen hatte 400 Kunden zu einem „Abend mit Dr. Bert Flossbach“ ins Palais im Park (PiP) nach Bad Eilsen eingeladen. Dr. Bert Flossbach gilt als der zurzeit gefragteste Fondsmanager in Deutschland. Kein Wunder also, dass die Eintrittskarten nach wenigen Tagen vergriffen waren. Die Flossbach von Storch AG mit Sitz in Köln wurde 1998 von Dr. Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründet. Das Unternehmen verwaltet mit 140 Mitarbeitern über 22 Milliarden Euro für nationale und internationale Investoren. 15 Fonds aus unterschiedlichen Anlageklassen gehören in ihrer Kategorie alle zu den Spitzenfonds.

„Wir kennen uns bereits seit 2003 und arbeiten seit 2012 intensiv zusammen; das unabhängige Weltbild des Flossbach-Teams ist nahezu identisch mit unseren Erwartungen für die Zukunft“, bekannte Dieter Stansch. „Vertrauen ist in unserem Geschäft sehr wichtig – ich schenke Herrn Flossbach das Vertrauen“, so Stansch, der seinen Kunden versprach, dass das Stansch-Team seinen Service weiter verbessern wird, „damit Sie keine Arbeit mit Ihren Anlagen haben“.

Stansch Flossbach 28.05.16 02Die EZB habe, so Dr. Bert Flossbach, deutlich gemacht, dass sie die Eurozone mit noch mehr Geld versorgen will. Die Finanzkrise würde sich immer mehr in eine Geldkrise verwandeln, die Menschen das Vertrauen verlieren. Der Goldpreis profitiere davon. Flossbach hält es für unwahrscheinlich, dass die Staatschulden jemals zurückgezahlt werden, viele Staaten hätten den „Point of no Return“ bereits überschritten. Zwei Lösungen hält der Fondsmanager für möglich: der große Schuldenschnitt oder dauerhaft niedrige Zinsen. Der Sparer bekomme das bereits heute zu spüren. Die Tiefzinsphase werde der EU und Japan lange erhalten bleiben.

Flossbach rät den Anlegern, sich auf Volatilität vorzubereiten. Die nächsten Jahre würden große Herausforderungen für Kapitalanleger, nicht nur in Deutschland, bringen. „Die Psyche ist der Feind des Investors“, sagte Flossbach. Die Anleger müssten sich auf einen längeren Anlagehorizont von etwa fünf Jahren einstellen. Falsch sei eine Absicherung auf Kosten der Rendite.

Dr. Bert Flossbach zeigte die Wirkungen der EZB-Beschlüsse vom 10. März auf. Lag der Zinscoupon in Deutschland im Jahr 2008 noch bei 4 Prozent und die Zinsausgaben bei 68,5 Milliarden Euro, so sinkt der Zinscoupon in 2015 auf 2,4 Prozent, in 2020 auf 1,3 Prozent und im Jahr 2025 auf 0,7 Prozent. Die Zinsausgaben liegen in 2015 bei 52,1 Milliarden, in 2020 bei 29,0 und in 2025 bei 16,2 Milliarden. „Eine schwarze Null dank fallender Zinsen und rückläufige Zinsausgaben trotz Neuverschuldung sind die Folgen“, so Flossbach.

Der Gast aus Köln prophezeite, dass die Diskussionen um eine Abschaffung des Bargeldes sich fortsetzen werden. Wer einen negativen Zins durchsetzen wolle, brauche ein Bargeldverbot („Aufgabe der Freiheit in einer Gesellschaft“) und fange mit dem 500-Euro-Schein an. „Die Leute sollen zum Ausgeben des Geldes animiert werden“, sagte der Referent. Wenn aus 100 Euro auf dem Konto einer Bank innerhalb eines Jahres 80 Euro werden, funktioniere das auch.

Das Geldvermögen der deutschen Haushalte gliedert sich nach den Worten von Dr. Bert Flossbach wie folgt auf: 5 Prozent Aktien, 39 Prozent Bargeld, 38 Prozent Versicherungen, 9 Prozent Investmentfonds (davon ein Drittel in Aktien). Insgesamt sei dies also nur ein Aktienanteil von etwa 10 Prozent. „Das ist die dümmste Vermögensverteilung in der ganzen Welt – der Deutsche Michel, das ist fatal“, so der Fondsmanager deutlich. „Wer nichts wagt, der verliert!“

Wichtig für ein Depot seien echte Qualitätsaktien, Gold sollte ebenfalls Teil eines diversifizierten Depots sein, als „Währung der letzten Instanz“. In den nächsten Jahren werde es aber weniger zu verdienen geben als in den letzten achteinhalb Jahren. „Gelassen bleiben, sich beraten lassen, dem Stansch-Team und der Flossbach-Mannschaft vertrauen und nur einmal im Jahr auf die Wertentwicklung schauen“, empfahl Dr. Bert Flossbach am Ende eines informativen Vortrags.

Foto 1: Dieter Stansch (l.) begrüßt Dr. Bert Flossbach im Palais im Park.

Foto 2: Dieter Stansch (l.) mit Dr. Bert Flossbach (Mitte) und dem Stansch-Service-Team

 

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