„Zielrichtung auch nach 40 Jahren noch richtig“
SPD weiter für Ortsumgehung Nienstädt/Sülbeck

Nienstädt (mm-22.04.18). Im Mittelpunkt einer Mitgliederversammlung des SPD Samtgemeindeverbandes Nienstädt stand am Freitagabend im „Hexenhaus“ die Verabschiedung einer Resolution an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und an das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Die Sozialdemokraten bekräftigen darin, „dass sie die Ortsumgehung Nienstädt im Interesse der großen Mehrheit der Nienstädter Bevölkerung weiterhin für dringend erforderlich halten.“

Ein paar dutzend Bürger einer „Aktionsgemeinschaft“ haben vor Beginn der Veranstaltung auf dem Weg zum Hexenhaus gegen den Bau der B65-Umgehung Nienstädt demonstriert und selbst gebastelte Schilder wie „Was rechtfertigt diese Straße?“ und „Wer Straße sät, wird Verkehr ernten“ hochgehalten. Der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Schaumburg, der Landtagsabgeordnete Karsten Becker, stellte sich den Demonstranten, um sachlich Argumente auszutauschen.

Becker gab zu bedenken, dass am Vormittag gerade durch die Faurecia-Entscheidung rund 1.100 Arbeitsplätze in Schaumburg verloren gegangen sind. Eine gute Infrastruktur spiele für eine Region eine bedeutende Rolle. So boome es zurzeit in Rodenberg wegen der Anbindung an die A2.

„Die Mehrheit der Bevölkerung will das“, meinte während der Versammlung Eberhard Koch und erinnerte an gemeinsam gefasste Beschlüsse von SPD, CDU und Grüne im Gemeinderat Nienstädt und einen Beschluss im Samtgemeinderat mit nur wenigen Gegenstimmen. Von der jetzigen Trasse würden erhebliche Belastungen und Gefahren für die Bürger ausgehen. Daher sei die Ortsumgehung im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen worden.

„Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen, die Umgehung ist heute noch wichtiger als in den 1970er Jahren“, stimmte Werner Vehling ihm zu. „Die Lkw aus dem Stadthäger Gewerbegebiet rollen alle durch unser Gebiet auf der B65, durch die zudem der Ort geteilt wird“, meinte Christiane Reckmann. Die von der Umgehungsstraße betroffenen Menschen hätten beim Bau oder Kauf ihres Hauses gewusst, was passieren soll.

„Seit den 70er Jahren ist die Umgehung in allen Plänen eingezeichnet“, erinnerte Alfred Reckmann. Rund 20.000 Kfz am Tag würden Leben gefährden und die Schadstoffbelastung in die Höhe treiben. „Die Zielsetzung ist auch nach 40 Jahren noch richtig“, sagte Reckmann.

Ernst Knake merkte an, dass die Situation vor 40 Jahren schon problematisch war, die Luftverhältnisse seitdem schlechter und der Verkehr auf der A2 nicht weniger geworden sei. „Es gibt keine Alternative, durch niemand belastet wird“, so Knake.

„Die Vorteile überwiegen die Nachteile, es werden durch die Ortsumgehung deutlich mehr Einwohner von Verkehrslärm entlastet als neu belastet“, sagte Willi Kietsch. „Überall wird eine Ortsumgehung gefordert, wir können eine bekommen und wären schön blöd, wenn wir das nicht machen“, so Kietsch.

Einige anwesende Mitglieder des SPD-Samtgemeindeverbandes sehen die Umgehungsstraße eher kritisch. Sie befürchten, „dass die Belastungen durch Abgase nur verlagert werden“ und zweifelten die in der Begründung für die Resolution genannten Zahlen an. Bei der Abstimmung über die Resolution gab es 27 Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Nach der Abstimmung stellte Ditmar Köritz fest, dass die Zahlen „nicht getürkt“ sind, sondern vom Bundesministerium ermittelt wurden und er sich in seiner Funktion weiter für den Ausbau einsetzen wird.

Foto 1: Eine Aktionsgemeinschaft demonstriert gegen den Bau der B65-Umgehung.

Foto 2: Ditmar Köritz und 75 Prozent der anwesenden SPD-Mitglieder erwarten von der seit Jahrzehnten geforderten Ortsumgehung Nienstädt/Sülbeck eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger.

 

 

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