Darauf hat Schaumburg gewartet
„Kleiderwechsel“ im Gasthof Vehlen ein voller Erfolg

Hisilicon Balong

Vehlen (sc-03.04.17). Es ist Sonntagnachmittag, ein schöner Frühlingstag in Schaumburg, als ich auf den Parkplatz zum „Gasthof Vehlen“ fahre. Durch die Tür kommen drei Damen, auf dem Arm trägt jede ein Paar Kleidungsstücke. Ja, hier bin ich richtig! Heutet startet zum ersten Mal der „Kleiderwechsel“, ein Secondhandbasar der besonderen Art. Was man sonst nur von Kinderbekleidung kennt, soll hier nun die Mädels anlocken. Und sie sind dem Aufruf gefolgt: Der Parkplatz ist voll, der Saal gut besucht.

Innen sind schön dekorierte Tische, immer wieder große Spiegel, Beratung inklusive. Jede Verkäuferin war angehalten, ihren Verkaufsstand besonders zu gestalten und ihre modischen Artikel stilvoll zu präsentieren. Und alles in dem wunderschönen Ambiente des Gasthofs. Angeboten wurde alles, was das Frauenherz höherschlagen lässt: Handtaschen, Schmuck, Schuhe bis hin zu Jacken und Kleidern, Blusen und Jeans. Vorwiegend Markensachen, alles sehr gut erhalten und zu einem Schnäppchenpreis erhältlich.

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Susanne Wittkugel, die Betreiberin des „Gasthofs Vehlen“, hatte zusammen mit ihren beiden Töchtern Tanja und Leonie die Idee zu diesem Event. Eigentlich wollte sie schon lange so eine Veranstaltung anbieten, aber es scheiterte bislang an den Räumlichkeiten. „Wenn ich einen Raum anmieten und alles dekorieren und aufbauen muss, dann lohnt es sich von den Kosten nicht mehr“, berichtete sie im Gespräch mit Bückeburg-Lokal. Seitdem sie 2016 den Gasthof übernommen hat, rückte die Verwirklichung in greifbare Nähe. „Wir haben derzeit sehr viele Veranstaltungen und die Räumlichkeiten bieten sich an, also haben wir das in die Tat umgesetzt.“

Es sollte aber weg von dem eher negativen Image eines Secondhandflohmarktes für Erwachsene, bei dem sich oftmals zu wenig Interessenten finden. Ein richtiger Mädelsflohmarkt sollte es sein, mit hochwertiger Markenmode, mit Accessoires und einem schönen Drumherum. Ein Termin wurde gesucht, Flyer und Plakate gedruckt und besonders über Facebook Werbung gemacht. Und die Mädels kamen!

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Sandra Pietzka treffe ich am Cafestand, wo sie sich einen Latte Macchiato gönnt. Sie sei sowohl Kundin als auch Verkäuferin. „Oftmals hat man doch Sachen im Schrank, die man noch nie getragen hat. Und die wandern sonst in den Kleidersack. Hier habe ich die Chance, diese anzubieten“, erzählt sie. Und auch fündig sei sie geworden: „Absolute Schnäppchenpreise für modische Kleidung, wo gibt es das sonst?“ Die Kundenresonanz sei sehr gut und sie würde sehr gern wieder dabei sein – sowohl als Kundin als auch als Verkäuferin.

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Das fällt auf: Neben dem Verkaufen stand auch für viele Verkäuferinnen ein Schnäppchen suchen hoch im Kurs. Und so wechselten Guess-Schuhe und Mexx-Blusen die Besitzer, und beide Seiten waren zufrieden. So auch Bianca Gmelin, die zusammen mit einer Freundin den Stand betreibt. Sie habe schon länger auf so eine Gelegenheit gewartet, aussortieren hätte sie nichts mehr müssen, die Sachen lagen schon parat, nur wohin damit? Da bot sich die Chance. Eine Erwartung habe sie nicht gehabt „erst mal gucken, wie es so wird, es ist ja das erste Mal“, so ihre Meinung. Und das Ambiente habe ihr sehr zugesagt. Was und wie verkauft werden sollte, habe ja in der Mitteilung gestanden, eine Kontrolle, ob die Sachen in Ordnung seien, habe es aber nicht gegeben. Aber natürlich möchte man seine Sachen auch verkaufen, also achtet jede schon darauf, nur akkurate Ware anzubieten. Sie selbst habe sich ein striktes Verkaufsverbot auferlegt, „höchstens gegen andere Ware tauschen“ schmunzelt sie. Und ja, sie sei sofort wieder dabei, wenn der nächste Kleiderwechsel ansteht.

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Unter den wenigen Herren, für die übrigens ein extra „Männerparkplatz“ im ersten Stock eingerichtet worden war, mit Bier und herzhaften Snacks, treffe ich Herbert Lückermann. Seine Frau habe den Vorschlag gemacht, doch hierher zu fahren und sie wäre schon fündig geworden. „Jeans kann man ja immer gebrauchen“, meinte er und weist auf seine Frau, die zwei Stände weiter die Hosen begutachtet. Er sei aber auch sonst gern ein Einkaufsberater. Das Ambiente hier würde beiden sehr zusagen, es sei eher wie in einer Boutique, nicht wie auf einem Flohmarkt. Und sie würden sofort wieder kommen. „Außerdem stehe ich hier sehr gut“, schmunzelt er, „so viele schöne Frauen, da hab ich was zu gucken“. Susanne Wittkugel hat den „Männerparkplatz“ schön gestaltet, abseits vom Trubel im oberen Bereich lässt es sich dort gut aushalten. Um es für die Herren noch ein bisschen attraktiver zu machen, überlegt sie, demnächst noch ein Schmankerl anzubieten: vielleicht eine Whisky Verkostung oder eine Weinprobe?

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Britta Borges hat ihre Ware auf Kleiderständern dekorativ angeboten. Sie sei durch die Werbung auf Facebook aufmerksam geworden und habe sofort zugesagt. Endlich Platz im Kleiderschrank schaffen, von der Idee sei besonders ihr Mann begeistert gewesen. Sehr gefragt seien Oberteile. Anprobe direkt vor Ort oder auch auf dem nahegelegenen WC, auf dem Mädelsflohmarkt ginge es entspannt zu. Die Waren seien durchweg gut und die Preise überaus fair, resümiert sie. Und die Nachfrage sei sehr gut, gleich zur Öffnung seien die ersten kauffreudigen Damen erschienen und seitdem habe sie ständig zu tun. Dies sei eine gute Gelegenheit, seine Sachen weiterzugeben. Auch sie würde sehr gern wieder mitmachen „Sachen habe ich genug“, lacht sie, um sich dann der nächsten Kundin zuzuwenden.

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Susanne Wittkugel zeigt sich glücklich von den ersten Eindrücken. Natürlich soll es Fortsetzungen geben, aber sie achte bewusst darauf, dass diese Veranstaltungen etwas Besonderes bleiben. „Im Sommer geht niemand auf einen Basar“, meinte sie und berichtet, dass sie zweimal im Jahr saisonal für realistisch hält. „Zum Start in den Frühling und dann nochmals im Herbst“, sagt sie, „das ist meine Überlegung.“ Außerdem soll das Konzept so beibehalten werden, hochwertige Kleidung und ein Eintrittsgeld. Dadurch werde das Event als solches anerkannt. „Alles, was umsonst ist, wird nicht wertgeschätzt“.

Bislang habe sie alle Teilnehmer unterbringen können, niemandem musste eine Absage erteilt werden. Für die Zukunft würde sie über eine Erweiterung der Fläche nachdenken, so dass auch neue Teilnehmer dazukommen könnten. Ein besonderes Highlight war übrigens der Cafewagen von Stani Genzel. Sein selbsterdachter und selbstgebauter Cafestand bot leckeren Cappuccino und Kaffee aller Art an. Schmackhaften Kuchen bot der „Gasthof Vehlen“ ebenfalls an. Eine rundum gelungene Veranstaltung!

 

 

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=31000

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