„Diese Trasse ist lediglich eine Annahme“
Schreiben der Bahn AG an Maik Beermann

DSC_0529Landkreis (mm-30.06.16). Der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann (CDU) hatte am 8. Juni die Deutsche Bahn AG angeschrieben und sich nach den Aus- beziehungsweise Neubau der Strecke Bielefeld – Hannover erkundigt. Beermann hat Bückeburg-Lokal das Antwortschreiben von Ulrich Bischoping, Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn AG für die Länder Bremen und Niedersachsen aus Hannover, vom 14. Juni, zur Verfügung gestellt.

Das im Referentenentwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 enthaltene Projekt Bielefeld – Hannover sei, so Bischoping, nicht von der Deutschen Bahn, sondern „von anderer Stelle“ angemeldet worden. Die daraufhin vom Bund beziehungsweise seinem beauftragten Ingenieurbüro durchgeführten Untersuchungen hätten das Ziel gehabt, Kosten und Nutzen zu ermitteln. Für diese Untersuchung sei im Rahmen einer Machbarkeitsstudie eine Trasse angenommen worden, um auf deren Basis Kosten und Nutzen zu ermitteln. „Diese Trasse ist lediglich eine Annahme, bei Projektumsetzung würde erst im Rahmen eines Raumordungs- und Planfeststellungsverfahrens die wirkliche Trasse gefunden“, heißt es im Schreiben an Beermann. Es sei jedoch offen, „ob nach einer möglichen Aufnahme des Projekts in den Bundesverkehrswegeplan der Bund ein Raumordnungsverfahren anstößt und anschließend die Planungen für diesen Aus- beziehungsweise Neubau beantrage.

Der nur zweigleisige Abschnitt Minden – Wunstorf sei auch aus der Sicht der Deutsche Bahn AG ein Engpass auf der sonst viergleisigen Strecke Rhein/Ruhr – Hannover. „Wir befürworten dessen Auflösung, bevorzugen aber vielmehr eine weiträumige Verlagerung der West-Ost-Verkehr von der Achse Rhein/Ruhr – Bielefeld – Hannover – Berlin/Südost auf die Strecke Rhein/Ruhr – Soest -Paderborn – Kassel – Nordhausen – Halle/Leipzig – Südost“, so Bischoping. Um die Attraktivität dieser Achse zu erhöhen, müsse bei Kassel eine etwa 5 Kilometer lange Kurve („Kasseler Kurve“) gebaut werden.

„Diese wurde von uns für den BVWP angemeldet und laut Referentenentwurf mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 15,6 bewertet. Die Deutsche Bahn AG sehe darin auch den Vorteil, „dass nicht nur die belastete West-Ost-Achse entlastet, sondern auch der Knoten Hannover weiträumig umfahren wird, was beim Projekt Bielefeld – Hannover nicht der Fall ist.“ Auf diese von ihnen klar bevorzugte Variante habe man in der Stellungnahme zum Referentenentwurf des BVWP hingewiesen. Ergänzend wird in dem Schreiben darauf hingewiesen, „dass eine im Auftrag des Bundes erstellte Studie zur Realisierung des sogenannten ‚Deutschlandtakts‘ (deutschlandweit vertaktetes Fernverkehrsangebot) ergeben hat, dass der Ausbau Bielefeld – Hannover eines der Schlüsselprojekte zur Umsetzung dieses deutschlandweiten Taktsystems ist.

Abschließend wird Maik Beermann ein Gespräch vor Ort nach den Kommunalwahlen angeboten. Es wird angeregt, auch einen Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur als Ansprechpartner für die Erstellung des Bundesverkehrswegeplans einzuladen.

Foto 1: Maik Beermann

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=25727

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