„Alle sind gegen diese Planungen der Bahn“
Politiker diskutieren Auswirkungen des Trassen fernen Ausbaus

Trasse 24.06.16 01Bückeburg (mm-24.06.16). Auf Initiative des heimischen Landtagsabgeordneten Karsten Becker hat die Landtagsabgeordnete Sigrid Rakow (SPD) aus dem Ammerland, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz des Niedersächsischen Landtages, Bückeburg besucht, um sich vor Ort über die Auswirkungen des geplanten Trassen fernen Ausbaus der Bahnstrecke Hannover – Bielefeld zu informieren. An der Besichtigungstour entlang des geplanten Trassenverlaufs in der Bückeburger Niederung haben unter anderen Landrat Jörg Farr, Bürgermeister Reiner Brombach, Vertreter der SPD-Stadtratsfraktion, der BIGTAB und der Bad Nenndorfer Bürgerinitiative „Mit Masse gegen die Trasse“ teilgenommen.

Trasse 24.06.16 02„Es muss eine Lösung gesucht werden, die Landschaft und Menschen am wenigsten beeinträchtigt“, meinte Karsten Becker einleitend. Wolfhard Müller wies darauf hin, dass für die jahrelangen Baumaßnahmen Grundwasserabsenkungen gebraucht werden, die sich langfristig negativ auswirken würden. Landrat Jörg Farr bezeichnete es als „unglaublich“, dass die politischen Entscheidungen aus den Jahren 2002/2003 13 Jahre lang ignoriert wurden und nun ein nächster Versuch unternommen wird – „das funktioniert nicht!“ Der Trassen nahe Ausbau soll, so Farr, bei bestmöglichem Lärmschutz umgesetzt werden. Es gehe aber nicht nur um die Natur, sondern auch um die Betroffenheit der Bürger.

Trasse 24.06.16 03„Diese Planung erzeugt Ärger – alle sind gegen dies Planung“, meinte Reiner Brombach. Gemeinsam mit Porta Westfalica und Minden kämpfe Bückeburg für einen Trassen nahen vierspurigen Ausbau. Auch bei einen Trasse nahen Ausbau werde es Betroffene geben; im Vergleich sei dies aber die optimale Lösung. Eine neue Trasse erhalte nämlich Lärmschutz, bei der Alt-Trasse bestehe kein Anspruch auf Lärmschutz – „da werden Placebos verteilt“.

Trasse 24.06.16 04Die BIGTAB-Vertreter wiesen darauf hin, dass Pendler nach Hannover und Bielefeld nicht von den Plänen der Bahn profitieren werden. Karsten Becker zeigte auf, dass die Zeitersparnis von acht Minuten auf der Voraussetzung beruht, die Geschwindigkeit der Züge von 160 km/h auf 230 km/h zu steigern. Die 160 Stundenkilometer stimmten aber nicht; denn im Bereich Kirchhorsten würden bereits 200 Stundenkilometer gefahren. „Auch diese Grundannahme ist schon fehlerhaft“, so der SPD-Landtagsabgeordnete.

Trasse 24.06.16 05Sigrid Rakow fragte nach Pro-Argumenten für einen Trassen fernen Ausbau. Für eine Einsparungszeit von acht Minuten könnten doch nicht Milliarden verbaut und Landschaften zerstört werden. „Verkehrswege der Zukunft müssen anders geplant werden“, so Rakow. „Die Planer haben diese Einblicke in die Natur wie wir heute nicht gehabt“, ergänzte die Landtagsabgeordnete. Das Überflutungsgebiet sei großartig, das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Hochwasserschutz und Umweltschutz sei beeindruckend („es gibt drei Gewinner“). Was hier mit viel Geld und Herzblut geschaffen worden sei, könne man nicht durch den Verlauf einer Trasse kaputt machen. Bei den Planern müsse sich die Vernunft durchsetzen.

„Das Land Niedersachsen ist voll auf Ihrer Seite und unterstützt Sie, wo es kann – wir können die Bahn aber nicht zu einer anderen Planung zwingen“, verdeutlichte Sigrid Rakow während des Abschlussgespräches. Die Planungshoheit liege beim Bund. „Wenn es keinen Rechtsanspruch gibt, hilft permanentes nerven“, gab Rakow den Anwesenden abschließend noch einen guten Ratschlag.

 

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